Das wird Mitt Romney nicht gefallen. Die Stimmung für ihn scheint unter den republikanischen Wählern langsam zu kippen. Er galt bisher als der unantastbare steinreiche Strahlemann , der beim Volk beliebt ist und mit seinem smarten Auftreten auch einige kritische Stimmen in den Wind schlug. Doch Mitt Romney, der bisherige Favorit der US-Republikaner im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur, verliert offensichtlich an Beliebtheit. Jetzt zieht einer Umfrage zufolge der erzkonservative Bewerber Rick Santorum an ihm vorbei.
30 Prozent der Republikaner unterstützen Rick Santorum
Einer landesweiten Umfrage zufolge unterstützen 30 Prozent der republikanischen Vorwähler den ehemaligen Senator Santorum. 27 Prozent stehen hinter dem Multimillionär Romney.
Der Umfrage des TV-Senders CBS und der "New York Times" zufolge sprachen sich zwölf Prozent für den radikalliberalen Ron Paul aus. Ex-Parlamentspräsident Newt Gingrich favorisieren demnach zehn Prozent. Vor einem Monat lag Romney mit 28 Prozent klar vorn, Santorum war mit 16 Prozent noch klar abgeschlagen.
Rick Santorum positioniert sich als strikt konservativ und religiös
Das ist Mitt Romney
Willard Mitt Romney wurde am 12. März 1947 in Detroit, Michigan geboren.
Im Jahr 1969 hat er seine Frau Ann Lois Davies geheiratet, er war bei der Hochzeit 22 Jahre alt und ist noch immer mit seiner Frau zusammen.
Der 65-Jährige hat fünf erwachsene Söhne und sechzehn Enkelkinder.
Mitt Romney ist ehemaliger Gouverneur des Bundesstaates Massachusetts.
Bereits sein Vater war Politiker: George W. Romney war von 1963 bis 1969 Gouverneur von Michigan.
Er kämpft um die Kandidatur der Republikanischen Partei für die Präsidentschaftswahl 2012.
Romney hat an der Harvard Universität studiert. Er hat zwei Studienabschlüsse: Einen Master of Business Administration und einen Abschluss in Rechtswissenschaften
Sein Vermögen wird auf 250 bis 350 Millionen Dollar geschätzt.
Romney gehört dem konservativen Flügel der Republikanischen Partei an.
Er lehnt gleichgeschlechtliche Ehen ab, aber ist mit der Einführung von Eingetragenen Partnerschaften in den einzelnen US-amerikanischen Bundesstaaten einverstanden.
Romney hat eine harte Haltung gegenüber illegalen Einwanderern, lehnt die nachträgliche Legalisierung ab.
Außerdem ist Romney ein Gegner des Rechtes auf Abtreibung, das er bei seinen Wahlkämpfen in Massachusetts 1994 und 2002 noch befürwortete.
Romney gilt als ein vergleichsweiser moderater und pragmatisch ausgerichteter Konservativer. Santorum galt vor Beginn der Vorwahlen Anfang Januar noch als krasser Außenseiter. Er verfügt im Gegensatz zu Romney nur über ein knappes Werbebudget.
Santorum macht gezielt Wahlkampf mit seiner strikt konservativen und christlich-religiösen Ausrichtung. Er tritt etwa selbst bei Vergewaltigung und Inzest für ein Verbot von Abtreibung ein.Beide Kandidaten konnten sich bisher in je vier Vorwahlen durchsetzen. Präsidentschaftskandidat Mitt Romney gewann unter anderem die wichtige Abstimmung in Florida. Santorum setzte sich dagegen jüngst überraschend in den drei Bundesstaaten Colorado, Minnesota und Missouri durch.
Wer tritt gegen Barack Obama an?
Das ist Rick Santorum
Richard John „Rick“ Santorum wurde am 10. Mai 1958 in Winchester, Virginia geboren.
Der Republikaner wurde 1990 erstmals in das US-Repräsentantenhaus gewählt, 1994 in den Senat.
Santorums Vater Aldo Santorum stammt aus Riva del Garda, und wanderte aus Italien in die USA ein. Seine Mutter Catherine hat italienische und irische Vorfahren.
Mit 30 Jahren wurde Rick Santorum als Rechtsanwalt zugelassen und eröffnete eine Kanzlei in Pittsburgh.
Er und seine Frau haben sechs Kinder: Elizabeth Anne, Richard John („Johnny“) Jr., Daniel James, Sarah Maria, Peter Kenneth, und Patrick Francis. Ihr Sohn Gabriel starb nur zwei Stunden nach seiner Geburt.
Santorum ist Mitglied einer römisch-katholischen Kirchengemeinde in der Nähe von Washington. Er steht bei einigen Wählern aufgrund seiner konservativen Einstellung in der Kritik.
Santorum spricht sich dafür aus, Ärzte, die Abtreibungen vornehmen – selbst in Fällen von Vergewaltigungen oder Inzest –, strafrechtlich zu verfolgen, nicht aber die Frauen.
Santorum lehnt gleichgeschlechtliche Ehen und Partnerschaften ab und ist der Auffassung, ein Vater im Gefängnis sei gegenüber eines homosexuellen Vaters zu bevorzugen.
Rick Santorum kündigte an, er würde im Falle eines Wahlsieges den Iran dazu auffordern, Waffeninspekteure zuzulassen oder andernfalls den Iran bombardieren lassen.
Rick Santorum hält die Warnung von Wissenschaftlern vor der Klimaerwärmung für Unsinn. Diese Annahme sei Teil einer Verschwörung und daher müssten keine Maßnahmen dagegen getroffen werden.
Die nächsten Vorwahlen stehen am 28. Februar an, in den Bundesstaaten Arizona und Michigan. Doch immer stärker wird klar: Eine echte Vorentscheidung fällt erst beim "Super Tuesday" am 6. März - dann wird auf einen Schlag in zehn Bundesstaaten gewählt.
Endgültig wollen die Republikaner erst bei ihrem Parteitag Ende August entscheiden, wer bei den Präsidentenwahlen am 6. November gegen Barack Obama antritt. Mitt Romney ist jedenfalls den Demokraten noch ein größerer Dorn im Auge. Möglicherweise wird der Wahlkampf aber bald über den Rücken von Rick Santorum ausgetragen. dpa