Die Deutschen verlieren ihr Vertrauen in die Politik. 62 Prozent glauben nicht mehr, dass die Parteien die aktuellen Probleme lösen können, so eine neue Umfrage. Dem neuen stern-RTL-Wahltrend zufolge trauen nur 23 Prozent der Wähler der Union zu, mit den Problemen in Deutschland am besten fertig zu werden. Die SPD kommt hier nur auf 7 Prozent. 8 Prozent trauen diese politische Kompetenz anderen Parteien zu, 62 Prozent keiner Partei mehr.
"Die aktuellen Sympathiewerte der einzelnen Parteien werden - wie bei einer echten Wahl - auf der Basis derjenigen berechnet, die auch wählen gehen wollen", sagt Forsa-Chef Manfred Güllner. Das sind zurzeit nur noch 64 Prozent aller Wahlberechtigten. "Doch die tatsächliche Vertrauensbasis der Parteien bei allen, die wählen dürften, ist viel geringer." So würden derzeit von 100 Wahlberechtigten nur 23 die CDU oder CSU, 16 die SPD, jeweils 6 die Linke, die Grünen oder die AfD, 3 die FDP, insgesamt 4 eine der sonstigen Splitterparteien und 36 gar nicht wählen.
Nach einer weiteren Forsa-Umfrage für das Magazin Stern glauben 36 Prozent aller Bundesbürger, dass Deutschland mit der anhaltenden Zuwanderung von Flüchtlingen fertig werden kann. 62 Prozent sind dagegen der Ansicht, dass Deutschland das nicht schaffen wird und Angela Merkel das falsch eingeschätzt hat - darunter 72 Prozent der CSU-Anhänger und 96 Prozent der AfD-Anhänger.
Eine Mehrheit von 54 Prozent der Deutschen hält die Attacken von Horst Seehofer und der CSU gegen Angela Merkel und ihre Flüchtlingspolitik für unangemessen und falsch. 43 Prozent sind dagegen der Meinung, dass diese Angriffe angemessen und richtig sind - befürwortet werden sie von 81 Prozent der CSU-Anhänger (CDU-Anhänger: 28 Prozent) und 82 Prozent der AfD-Anhänger.
"Weite Teile der Anhänger der CSU vertreten derzeit Positionen der rechten AfD", sagt Forsa-Chef Manfred Güllner, "sie haben sich damit von den Anhängern der CDU im Rest der Republik außerhalb Bayerns extrem entfremdet."
Das Forsa-Institut befragte am 21. Und 22. Januar 2016 im Auftrag des Magazins stern 1006 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. An 100 Prozent fehlende Angaben: weiß nicht. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten. AZ