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Umfrage: Bürger watschen den Bundestag ab

Umfrage

Bürger watschen den Bundestag ab

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    Zwei von drei Bürgern sind mit der Arbeit der Bundestagsabgeordneten nicht zufrieden. Das ergab eine Stern-Umfrage.
    Zwei von drei Bürgern sind mit der Arbeit der Bundestagsabgeordneten nicht zufrieden. Das ergab eine Stern-Umfrage. Foto: Tim Brakemeier/Archiv dpa

    Die deutschen Bürger haben den Politikern des Bundestages ein miserables Zeugnis ausgestellt. Zwei von drei Bürgern antworteten auf die Frage, ob die meisten Abgeordneten ihre Arbeit  engagiert und sachgerecht verrichteten, mit "Nein". Diese deutliche Meinung ist das Ergebnis einer Umfrage des Magazins Stern. Laut der

    Bürger kritisieren Druck von Lobbyisten auf Politiker

    In der Stern-Umfrage kritisieren die Bürger den starken Druck von Interessengruppen auf die Mitglieder des Parlaments. Nach dem Eindruck von 75 Prozent der  Deutschen üben Lobbyisten zu viel Einfluss auf politische  Entscheidungen aus. 16 Prozent glauben das nicht.

    Kritik: Parlamentarier sind Anforderungen nicht gewachsen

    Große Zweifel hegen die Deutschen auch, ob die  Mitglieder des Bundestages angesichts der schwierigen Probleme noch  den Überblick behielten: 81 Prozent meinen, die Abgeordneten seien  überfordert. Nur 15 Prozent glauben, dass die Parlamentarier noch der Situation gewachsen seien.

    Wenn es nach den Bürgern geht, sollten Abgeordnete auch wesentlich unabhängiger von ihrer Partei und Fraktion als bislang abstimmen  können. 77 Prozent vertraten in der "stern"-Umfrage die Auffassung,  ein Abgeordneter sollte generell nur seinem Gewissen folgen und von  der Linie seiner Partei abweichen dürfen. 20 Prozent möchten, dass  Parlamentarier sich in erster Linie nach den Zielen ihrer Partei  richten sollen.

    Debatten des Bundestages im TV

    Generell sind viele Bundesbürger an der politischen  Auseinandersetzung interessiert: 40 Prozent von ihnen sagen, dass sie sich hin und wieder Debatten des Bundestages im Fernsehen anschauten. Verärgert sind die Bürger jedoch, wenn im Hohen Haus viele Reihen  leer sind: Drei von vier Deutschen (75 Prozent) wünschen, dass bei  Sitzungen das Plenum gut besetzt ist. Lediglich 21 Prozent haben  Verständnis für die Terminnöte der Abgeordneten.

    Manfred Güllner, Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, sagte dem "stern", ein derartiges Negativbild des Bundestages habe er nicht erwartet. Güllner: "Wir wissen, dass die Deutschen überzeugte  Demokraten geworden sind. Dass die Abgeordneten so schlecht  abschneiden, ist erschreckend." Dass die Umfrage von der  Medien-Schelte beeinflusst sein könnte, die nach der umstrittenen  Verabschiedung des Meldegesetzes am Parlament geübt wurde, schloss er aus. Der ots/AZ

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