Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Über den Fuß gefahren: Glos soll Polizisten gedroht haben

Über den Fuß gefahren

Glos soll Polizisten gedroht haben

    • |
    Michael Glos.
    Michael Glos.

    Berlin (ddp). Bei einer Auseinandersetzung zwischen dem Fahrer von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) und einem Berliner Polizisten ist der Beamte am Dienstag leicht verletzt worden.

    Er konnte nach ambulanter Behandlung wieder aus einem Krankenhaus entlassen werden, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag auf ddp-Anfrage.

    Die "Berliner Morgenpost" (Donnerstagausgabe) berichtete, dass Glos stellvertretend für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den kasachischen Staatspräsidenten Nursultan Nasarbajew empfangen sollte, sein Wagen allerdings an einer Absperrung von dem Beamten auftragsgemäß nicht durchgelassen wurde. Bei der Auseinandersetzung fuhr der Fahrer mit dem Dienstwagen schließlich über den Fuß des Beamten. Die Polizei nahm den Vorgang auf, Glos setzte seinen Weg zu Fuß fort.

    Das Unfallopfer habe später zu Protokoll gegeben, dass Glos ihm mit dem Ende der polizeilichen Karriere gedroht habe, berichtete das Blatt weiter. Ein Ministeriumssprecher wies hingegen auf Anfrage zurück, dass Glos dem Polizisten gedroht habe. Nach Polizeiangaben gab es an der Unfallstelle einen "Wortwechsel" zwischen dem Minister und dem Beamten. Über den Inhalt gebe es aber von beiden Seiten "unterschiedliche Darstellungen".

    Glos wandte sich schließlich am Mittwoch in einem Schreiben an den Polizisten und drückte sein Bedauern aus. Das Zusammentreffen an der Zufahrtskontrolle zum Empfang des kasachischen Staatspräsidenten habe "unter keinem guten Stern" gestanden, heißt es in dem Brief, der der Nachrichtenagentur ddp vorliegt. Er sei in Eile gewesen.

    "Ihre Weigerung uns passieren zu lassen" sei "in diesem Moment nur schwer verständlich" gewesen. Glos betonte: "Falls ich unwirsch reagiert haben sollte, bedauere ich dies." Sein Ärger sei "inzwischen verraucht", fügte er hinzu. "Ich hoffe, auch Sie tragen mir die unglückliche Situation von gestern Vormittag nicht nach."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden