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USA: Wahlleute sollen Trumps Präsidentschaft perfekt machen

USA

Wahlleute sollen Trumps Präsidentschaft perfekt machen

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    Selbst wenn republikanische Wahlleute zu Dutzenden absprängen, was es noch nie gegeben hat, würde Trump nach aller Wahrscheinlichkeit Präsident werden.
    Selbst wenn republikanische Wahlleute zu Dutzenden absprängen, was es noch nie gegeben hat, würde Trump nach aller Wahrscheinlichkeit Präsident werden. Foto: Eugene Garcia (dpa)

    In den USA sind am Montag die Wahlleute in 50 Bundesstaaten und der Hauptstadt Washington zusammengekommen, um die letzte Weiche für die Präsidentschaft Donald Trumps zu stellen. Unter den 538 Wahlmännern und -frauen hat Trump eine klare Mehrheit von 306. Die Wahl erfolgt schriftlich und getrennt nach Bundesstaaten. Ein Ergebnis wird offiziell am 6. Januar verkündet - es könnte aber vorher durchsickern. Der 45. Präsident der

    Theoretisch ist eine Entscheidung gegen Trump möglich - dazu müssten jedoch mindestens 37 Wahlleute gegen das Wahlergebnis ihres Bundesstaates votieren. Das wäre nicht nur einzigartig in der US-Geschichte. Es gilt unter Experten auch als höchst unwahrscheinlich. 

    Die Wahlleute sind von den Gesetzen der Bundesstaaten und vom Regelwerk ihrer Partei in unterschiedlicher Strenge dem Wahlergebnis verpflichtet. Sollte in der Tat keine Mehrheit für Trump zustande kommen, müsste das Repräsentantenhaus entscheiden. Dieses ist fest in der Hand der Republikaner. 

    Interessengruppen hatten im Vorfeld teils massiv versucht, die Wahlleute mit Hilfe einer Flut persönlicher E-Mails oder Textnachrichten davon zu überzeugen, dass der Populist Trump noch im letzten Moment gestoppt werden müsse. Fünf Millionen Menschen unterzeichneten eine entsprechende Online-Petition. 

    Als Argument führten sie unter anderem ins Feld, dass insgesamt 2,8 Millionen Amerikaner mehr für Hillary Clinton als für Donald Trump gestimmt hatten. Ferner soll laut Geheimdienst CIA und Bundespolizei FBI Russland die Wahl im Sinne von Donald Trump beeinflusst haben. Dies müsse erst eingehend untersucht werden. 

    Trump selbst rühmte auf seiner letzten von mehreren Danksagungskundgebungen vor Zehntausenden Anhängern sein Wahlergebnis als "Erdrutschsieg" - obwohl seine demokratische Gegnerin Hillary Clinton US-weit fast drei Millionen Stimmen mehr als er bekommen und nur aufgrund des Systems des Mehrheitswahlrechtes in den 50 Staaten verloren hat. Trump hatte noch im Wahlkampf die Institution des Electoral College scharf kritisiert. In seiner Rede am Samstag in Mobile (Alabama) bezeichnete er sie dagegen als großartig.

    In den USA wird der Präsident nicht direkt vom Volk gewählt. Die Wähler bestimmen in ihren Bundesstaaten Wahlleute, insgesamt 538. Jeder Staat ist in etwa entsprechend seiner Bevölkerungszahl in dem Gremium repräsentiert. In den meisten Staaten gilt das Mehrheitswahlrecht, nach dem "Winner Takes All"-Prinzip. Ein Ergebnis der Abstimmung am Montag wird offiziell erst am 6. Januar bekanntgegeben, könnte aber vorher durchsickern. dpa

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