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USA: TV-Debatte der US-Demokraten: Joe Biden im Zentrum der Kritik

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TV-Debatte der US-Demokraten: Joe Biden im Zentrum der Kritik

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    Joe Biden und Kamala Harris sprechen während der zweiten TV-Debatte der Demokraten in Detroit. Die beiden kritisierten die Pläne zur Gesundheitsreform des jeweils anderen heftig.
    Joe Biden und Kamala Harris sprechen während der zweiten TV-Debatte der Demokraten in Detroit. Die beiden kritisierten die Pläne zur Gesundheitsreform des jeweils anderen heftig. Foto: Paul Sancya/AP, dpa

    Der frühere Vizepräsident der USA, Joe Biden, gilt bislang als Favorit unter den demokratischen Bewerbern auf das Amt des US-Präsidenten. Gerade deshalb schien er bei der zweiten Runde der TV-Debatte der Demokraten in der Nacht auf Donnerstag ins Zentrum der Kritik seiner Konkurenten zu geraten. Von allen Seiten wurde er für seine Positionen und Vergangenheit in der Regierung unter Präsident Barack Obama angegriffen - seine Verteidigungsstrategie: Gegenangriffe und Ausweichmanöver.

    Darum ging es in der TV-Debatte der Demokraten in Detroit

    Beim Thema Migrationspolitik, insbesondere in Bezug Massenabschiebungen illegal eingewanderter Migranten unter der Obama-Administration, erntete Joe Biden heftige Kritik. Mehrfach wurde er gefragt, ob er die Maßnahmen rückblickend für falsch halte. Julian Castro, der unter Obama Wohnungsbauminister war, sagte mit Blick auf Biden: "Es sieht so aus, als hätte einer von uns aus der Vergangenheit gelernt, der andere nicht."

    Biden wich der Kritik weitestgehend aus. Er sei damals Vizepräsident gewesen, nicht Präsident. Grundsätzlich verteidigte er jedoch Obamas Migrationspolitik, versicherte aber gleichzeitig, dass es unter ihm keine Massenabschiebungen geben würde.

    Wie auch in der ersten Runde geriet Biden mit der kalifornischen Senatorin Kamala Harris aneinander. In der zweiten Runde ging es dabei zu Großen Teilen um das Thema Gesundheitspolitik. Harris warf Biden vor, mit seinem Konzept für die Krankenversicherung Millionen Amerikaner außen vor zu lassen. Biden wiederum hielt Harris entgegen, ihr Gesundheitsprogramm sei unbezahlbar.

    Auch bei anderen Themen - etwa der Diskussion über Justizreformen oder Gleichstellungsfragen - setzten die demokratischen Präsidentschaftsanwärter ihrem Parteikollegen zu. Biden versuchte immer wieder, die Aufmerksamkeit durch Attacken auf den US-Präsident Donald Trump in eine andere Richtung zu steuern - allerdings ohne echten Erfolg.

    Die heimlichen Gewinner der Fernsehdebatte der US-Demokraten

    Stiller Gewinner der Debatte - zumindest laut vielen Twitter-Nutzern - ist der Geschäftsmann Andrew Yang, der mit knapp neun Minuten Redezeit den geringsten Redeanteil hatte. Zum Vergleich: Biden kam auf rund 21 Minuten, Kamala Harris auf fast 18 und Drittplatzierter Cory Booker knapp 13 Minuten. Statt sich auf den "Personalkampf" einzulassen, konzentrierte er sich auf Probleme und mögliche Lösungen. In seinem Abschlussstatement übte er Kritik an der Inszenierung des Vorwahlkampfes: "Wir stehen hier oben mit Make-Up im Gesicht und unseren eingeübten Attacken. Wir spielen Rollen in dieser Reality-Show. Das ist eine der Gründe warum wir einen Reality-Star zum Präsidenten gewählt haben."

    Ein weiterer Gewinner, ohne überhaupt teilgenommen zu haben: Präsidentschaftsbewerber Pete Buttigieg. Dank eines etwas missverständlich formulierten Aufruf seitens Joe Biden, landeten zahlreiche Nutzer auf der Homepage "joe30330.com" - statt, wie eigentlich gedacht, eine Nachricht mit "Joe" an 30330 zu schicken. Ein gewiefter Nutzer sicherte sich schnell die Domain und verwies darauf kurze Zeit auf die Spendenseite von Buttigieg.  (ne, mit dpa)

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