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USA: Sein Konto bleibt gesperrt - doch Trump will Twitter austricksen

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Sein Konto bleibt gesperrt - doch Trump will Twitter austricksen

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    Eine Rückkehr zu Facebook bleibt Donald Trump vorerst verwehrt.
    Eine Rückkehr zu Facebook bleibt Donald Trump vorerst verwehrt. Foto: Paul Hennessy, SOPA Images via ZUMA Wire, dpa

    Manchmal packte es ihn schon am frühen Morgen, manchmal mitten in der Nacht. Da feuerte er Mitarbeiter mit einem Tweet, ätzte über politische Gegner via Facebook. 88 Millionen Follower bejubelten meist, was auch immer er tat. Die sozialen Medien waren mitunter Donald Trumps wichtigste Instrumente in seiner Regierungszeit – bis ihn die Tech-Giganten jäh ausbremsten. Facebook, Twitter und YouTube hatten Trump im Januar kurz vor dem Ende seiner Amtszeit gesperrt.

    Auslöser war die Erstürmung des US-Kapitols durch seine Anhänger – und dass er Sympathie für die Angreifer bekundete. An der Zwangsabstinenz von den sozialen Medien wird sich auch künftig nichts ändern: Facebook gab am Mittwoch bekannt, dass Donald Trumps Konto vorerst gesperrt bleiben soll – innerhalb von sechs Monaten soll der Fall allerdings noch einmal geprüft werden. Auch Twitter bleibt hart: Es soll für Trump keinen direkten Weg zurück auf die Plattform geben. Googles Videoplattform YouTube will hingegen sein Profil entsperren, wenn „das Risiko von Gewalt gesunken ist“.

    Ein Blog-Bereich auf Donald Trumps Homepage

    Doch Trump wäre nicht Trump, hätte er sich nicht längst ein Schlupfloch gesucht. Das beschert ihm zwar weniger öffentliche Aufmerksamkeit, stellt aber sicher, dass Inhalte, die ihm wichtig sind, auch sichtbar werden – und er selbst zumindest nicht ganz von der Bildfläche verschwindet. Der Republikaner hat auf seiner Homepage einen Blog-Bereich eingerichtet, auf dem seine Anhänger die Funktion virtueller Boten übernehmen können. Sie können die Beiträge mit Herzchen markieren oder direkt auf Twitter und Facebook teilen. Die Möglichkeit, Trumps Beiträge zu kommentieren, gibt es hingegen nicht. Die Tech-Unternehmen müssen Trumps Trick hinnehmen, gegen deren Bestimmungen verstößt das Vorgehen nicht.

    Im Stil unterscheiden sich die Beiträge in Trumps Blog kaum von denen, die er einst auf Twitter hinterlassen hat. In den vergangenen Tagen giftete er gegen die Republikaner, bezeichnete die verlorene Wahl 2020 als gefälscht und bedauerte, dass er selbst nicht mehr Präsident sei und aktiv die Politik gestalten könne. Der 74-Jährige hat nach wie vor viele Anhänger in seiner Partei und wollte nach der Amtsübergabe an Joe Biden nicht ausschließen, dass er noch einmal zur Wahl antreten könnte.

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