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USA: Obama prüft Militärschlag gegen Syrien

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Obama prüft Militärschlag gegen Syrien

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    US-Präsident Barack Obama lässt mit Blick auf Syrien auch militärische Optionen prüfen.
    US-Präsident Barack Obama lässt mit Blick auf Syrien auch militärische Optionen prüfen. Foto: Daniel Acker, dpa

    Angesichts des endlosen Blutvergießens in Syrien lässt US-Präsident Barack Obama nach den Worten von US-Generstabschef Martin Dempsey nun militärische Optionen prüfen. Weitere Möglichkeiten seien humanitäre Missionen, die Überwachung der Seewege, Flugverbotszonen und begrenzte Luftschläge, sagte Dempsey vor dem Streitkräfteausschuss des Senats. Die verschiedenen Möglichkeiten seien aber noch nicht mit Obama direkt diskutiert worden, sondern mit seinem Team von Sicherheitsberatern. Auch gebe es noch keine Detailplanung.

    US-Verteidigungsminister warnt vor den Konsequenzen eines Militärschlags

    US-Verteidigungsminister Leon Panetta warnte in derselben Anhörung vor einem militärischen Eingreifen in den Konflikt, da es den Bürgerkrieg verschlimmern könnte. Der Obama-Regierung sei klar, dass in Syrien "militärische Gewalt an ihre Grenzen stößt, vor allem was Bodentruppen angeht", sagte der Pentagon-Chef. Luftangriffe würden zu zivilen Opfern führen, warnten Panetta und Dempsey.

    Zuvor hatte der ehemalige republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain als erster US-Senator Luftschläge gegen die Truppen von Machthaber Baschar al-Assad gefordert. Ein solcher Schritt sei "der einzige realistische Weg", das Blutvergießen zu beenden.

    Syrien verfügt über eine starke Flugabwehr

    Panetta und Dempsey betonten vor dem Ausschuss wiederholt, dass sich die Lage in Syrien nicht mit der in Libyen vergleichen lasse. Syrien verfüge über die fünffach stärkere Flugabwehr als das nordafrikanische Land. Eine solche Zone einzurichten würde einige Zeit dauern und eine große Zahl Flugzeuge notwendig machen.

    Die syrische Opposition fordert schon lange Waffen zur Verteidigung gegen Angriffe des Assad-Regimes. "Das Regime greift (...) Zivilisten an, und zwar mit Hightech-Waffen. Diese Menschen müssen verteidigt werden. Wenn ein Panzer Wohngebäude angreift, braucht man doch Mittel, um ihn unschädlich machen zu können", sagte der Sprecher des oppositionellen Nationalrates Bassam Ishak. Syrien brauche keine Intervention, sondern Hilfe zur Selbstverteidigung. Außerdem seien Schutzzonen wichtig. "Wir würden jede Hilfe unserer Nachbarn annehmen, um Schutzzonen aufzubauen, sei es durch die Türkei oder durch andere Länder."

    Tausende Menschen sind auf der Flucht

    Die UN-Nothilfekoordinatorin, Valerie Amos, besuchte am Mittwoch das seit Tagen abgeriegelte Viertel Baba Amro in Homs. Anschließend habe Amos weitere Viertel von

    Vergangene Woche hatte die Armee das Viertel Baba Amro eingenommen. Seither sollen Tausende Zivilisten aus dem vormals umkämpften Gebiet geflohen sein. Das Rote Kreuz hatte seither vergeblich auf den Zugang zu dem Viertel gewartet. Aktivisten hatten in den vergangenen Tagen über Hinrichtungen, Massenfestnahmen, Vergewaltigungen und Plünderungen in Baba Amro berichtet. Am kommenden Samstag wird auch der neue Syrien-Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen, der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan, in Damaskus erwartet. AZ, dpa

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