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USA: CIA-Chef: Trump ist Sicherheitsrisiko für USA

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CIA-Chef: Trump ist Sicherheitsrisiko für USA

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    CIA-Direktor Brennan geht bald in Ruhestand. Vorher kritisiert er noch Bald-US-Präsident Trump (Archivbild).
    CIA-Direktor Brennan geht bald in Ruhestand. Vorher kritisiert er noch Bald-US-Präsident Trump (Archivbild). Foto: Michael Reynolds (dpa)

    Der scheidende Chef des US-Geheimdienstes CIA, John Brennan, hat mit scharfen Worten auf die Geheimdienstschelte des designierten US-Präsidenten Donald Trump reagiert. Brennan legte Trump am Sonntag in einem Interview mit dem Sender Fox News nahe, künftige besser auf seine Worte zu achten. Insbesondere Trumps Umgang mit dem Kurzmitteilungsdienst Twitter stellt aus Sicht Brennans ein Sicherheitsrisiko dar.

    Das ist die CIA

    Die CIA ist der Auslandsgeheimdienst der USA. Zahlen und Fakten:

    Die Central Intelligence Agency (CIA) wurde im Jahr 1947 gegründet.

    Zu den Schwerpunkten der CIA-Aktivitäten zählt der Kampf gegen den internationalen Terrorismus.

    Der CIA ist es gesetzlich verboten, Informationen über die Aktivitäten von US-Bürger in den Staaten zu sammeln.

    Wie viele Menschen für die Behörde arbeiten, ist geheim. Schätzungen gehen von mehreren zehntausend aus.

    Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wurde dem Geheimdienst vorgeworfen, Informationen unterschätzt oder ignoriert zu haben, mit deren Hilfe die Terrorattacken möglicherweise hätten verhindert werden können.

    In der Folge richtete die CIA geheime Gefängnisse für mutmaßliche Terroristen ein - erst Jahre später gestand der damalige US-Präsident George W. Bush deren Existenz erstmals öffentlich ein.

    "Spontaneität ist nicht etwas, das die nationalen Sicherheitsinteressen schützt", sagte Brennan. Zur Sicherheit der USA können Trump besser beitragen, als durch Tweets und Äußerungen. Trump müsse in dieser Hinsicht künftig "sehr diszipliniert" sein.

    "In ein paar Tagen wird er der mächtigste Mensch der Welt sein, indem er an der Spitze der US-Regierung steht, und ich meine, er muss sich bewusst werden, dass seine Worte Folgen haben", sagte der scheidende CIA-Chef.  

    Mit Blick auf Trumps betont zur Schau gestellte Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin warnte Brennan, der künftige US-Staatschef erkenne offenbar nicht, welche Gefahren von Russland ausgingen. "Ich glaube nicht, dass er die russischen Fähigkeiten, Russlands Absichten und Handlungen voll erfasst", sagte Brennan. Trump hatte mehrfach seine Wertschätzung für Putin geäußert und für engere Bindungen an

    CIA: Was Brennan über Trump denkt

    Das ist Donald Trump

    Donald Trump ist der aktuelle Präsident der USA. Fakten und Zahlen zu ihm.

    Donald Trump, geboren am 14. Juni 1946, ist das vierte von fünf Kindern des Immobilienunternehmers Frederick Trump Jr. und seiner Frau Mary Anne MacLeod.

    Trumps Großeltern Frederick Trump und Elisabeth Christ stammen aus Kallstadt in der Pfalz und waren nach Amerika ausgewandert.

    Trump studierte Wirtschaftswissenschaft an der Fordham University in New York und an der renommierten Wharton School in Philadelphia.

    Schon als Student machte Trump sich selbstständig, indem er mit einem vom Vater gestellten Startkapital von 200.000 Dollar preiswert marode Häuser erwarb, sanierte und teuer weiter verkaufte.

    1974 übernahm er das Unternehmen des Vaters und realisierte Bau- und Hotelprojekte in den USA und anderen Ländern. Zu den bekanntesten zählen in New York der Trump Tower, der Trump World Tower sowie das Trump Building.

    Die Geschäftsfelder des Donald Trump sind vielfältig: Er investierte in Aktien, besitzt eine Modelagentur und betreibt 18 Golfplätze. Aus dem Geschäft mit Spielbanken und einer eigenen Fluglinie zog er sich dagegen zurück.

    Trump veröffentlicht 16 Bücher, die als Ratgeberliteratur von Verhandlungs- und Geschäftspraxis handeln.

    Trump hatte immer wieder kurze Gastauftritte in Filmen und Fernsehserien, wie in Kevin – Allein in New York, Der Prinz von Bel-Air oder Sex and the City. 2004 und 2015 war Trump Gastgeber der US-amerikanischen Comedy-Show Saturday Night Live des Senders NBC.

    Donald Trump heiratete 1977 das tschechische Model Ivana Marie Zelníčková, mit der er drei Kinder hat. 1992 folgte die Scheidung. Trump war kurzzeitig mit Carla Bruni liiert, der jetzigen Gattin des ehemaligen französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy. Von 1993 bis 1999 hieß Trumps Ehefrau Marla Maples. Mit der Schauspielerin hat er eine Tochter.

    2005 heiratet er das Model Melania Knauss, mit der er einen weiteren Sohn hat. Inzwischen ist er achtfacher Großvater.

    Trump ist ein politisches Chamäleon: 1987 registriert er sich bei den Republikanern, wechselt 1999 zur Independence Party, 2001 zu den Demokraten und 2009 wieder zu den Republikanern.

    Im Wahlkampf um die US-Präsidentschaft im Jahr 2016 provozierte Trump mit rassistischen und sexistischen Aussagen. Er beleidigte Behinderte und drohte, seine Konkurrentin Hillary Clinton ins Gefängnis zu schicken.

    Bei der US-Wahl am 8. November 2016 gelang es ihm dennoch, eine deutliche Mehrheit der Wahlmänner hinter sich zu vereinen.

    Auf die Veröffentlichung eines US-Geheimdienstberichtes zu den russischen Hackerangriffen im Präsidentschaftswahlkampf hatte Trump Anfang Januar Russland-Kritiker pauschal als "dumm" kritisiert. "Ein gutes Verhältnis zu Russland ist eine gute Sache", schrieb er dazu bei Twitter. "Nur 'dumme' Leute oder Idioten können glauben, dass das schlecht ist!"

    Der Bericht der US-Geheimdienste kommt zu dem Schluss, Putin persönlich habe eine Kampagne zur Beeinflussung der US-Präsidentschaftswahl angeordnet. Trump bestritt anschließend, dass die Hackerangriffe ihm zum Wahlsieg verholfen haben könnten.  

    Trump wird am 20. Januar US-Präsident.
    Trump wird am 20. Januar US-Präsident. Foto: Sergei Ilnitsky (dpa)

    Auch Brennans Kritik löste unverzüglich eine Twitter-Reaktion Trumps aus: "Oh wirklich, sie konnten es nicht schlechter machen - siehe Syrien (rote Linie), Krim, Ukraine und der Aufbau russischer Atomwaffen. Nicht gut! War das der Verbreiter der Fake News?", twitterte Trump in Andeutung einer direkte Rolle Brennans beim Bekanntwerden von Einzelheiten aus dem Bericht.  

    Trump ist dafür berüchtigt, dass er unliebsame Kritiker mit harschen Tweets überzieht. Zuletzt hatte er die eigene Geheimdiensten beschuldigt, Informationen zu kompromittierenden Berichten gegen ihn in Umlauf gebracht zu haben und ihnen sogar Nazi-Methoden vorgeworfen. Brennan nannte diese Äußerungen "ungeheurlich". AZ/AFP

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