Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

US-Wahlkampf: Mitt Romney soll Schwulen misshandelt haben

US-Wahlkampf

Mitt Romney soll Schwulen misshandelt haben

    • |
    Mitt Romney wird im Präsidentschaftswahlkampf wahrscheinlich für die Republikaner gegen Barack Obama antreten. Die Misshandlungsvorwürfe setzen ihn unter Druck.
    Mitt Romney wird im Präsidentschaftswahlkampf wahrscheinlich für die Republikaner gegen Barack Obama antreten. Die Misshandlungsvorwürfe setzen ihn unter Druck. Foto: Herb Swanson

    Wie die Washington Post berichtete, soll sich der Vorfall wenige Monate vor Mitt Romneys Abschluss an der Highschool im Jahr 1965 ereignet habe. Zusammen mit Freunden hat er einen schwulen Mitschüler festgehalten und ihm die blondierten Haare abgeschnitten. Obwohl er selbst ich nicht daran erinnern kann, hat sich der designierte Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei für den Vorfall entschuldigt.

    Mitschüler erklären Romney zum Anführer der Meute

    Romney soll die Meute an der elitären Cranbrook School angeführt  und Opfer John Lauber die Haare selbst abgeschnitten haben, berichtete die Washington Post. Die Zeitung aus der US-Hauptstadt hat sich die Geschichte von fünf ehemaligen Mitschülern an dem  Jungeninternat bestätigen lassen. "Er kann so nicht aussehen. Das ist  falsch. Schaut ihn nur an", soll Romney sich demnach über Mitschüler John Lauber echauffiert haben, der seine gebleichte  Haartolle über ein Auge drapiert hatte. Die extravaganten Strähnen  seien dann der Schere zum Opfer gefallen, schrieb die Zeitung.

    Der Angriff auf Lauber "quält mich noch heute", sagte einer der  Angreifer, Thomas Buford, der Post. "Was für eine unsinnige,  idiotische Tat". Der inzwischen pensionierte Staatsanwalt  entschuldigte sich nach eigenen Angaben später bei Lauber. Diese  habe ihm von seiner Panik berichtet, als er von den anderen  Schülern am Boden festgehalten wurde.

    Romney reagierte rasch. An den Vorfall kann er sich nicht mehr erinnern, sagte er Fox News Radio. "Aber ich habe an vielen  Streichen an der High School teilgenommen und manche sind zu weit  gegangen, und dafür entschuldige ich mich." Er habe "einige dumme  Sachen" gemacht, und wenn jemand dadurch "verletzt oder beleidigt"  wurde, wolle er um Verzeihung bitten. Zur Vermutung, Lauber könnte  wegen seiner sexuellen Orientierung Opfer des Angriffs geworden  sein, sagte Romney, derartige Gedanken hätten ihm und seinen  Freunden völlig fern gelegen.

    Präsident Obama erkennt Homo-Ehe an

    Das Thema Homosexualität spielt im US-Wahlkampf eine wichtige  Rolle, seit sich Obama am Mittwoch nach langem Zögern für die Homo-Ehe ausgesprochen hatteObama spricht sich offen für . Seit Obamas Plädoyer betont sein  republikanischer Widersacher seine konservative Haltung bei diesem  Thema. Er sei der Auffassung, die Ehe sollte nur zwischen Mann und  Frau geschlossen werden, sagte Romney am Mittwoch.

    Obamas war von seinem eigenen Vize Joe Biden unter Zugzwang gesetzt  worden, der in einem Fernsehinterview zum Thema Homo-Ehe  vorgeprescht war. Er fühle sich "absolut wohl" mit einer  Anerkennung der Ehe zwischen Menschen gleichen Geschlechts, sagte  Biden am Sonntag im Sender NBC. Angesichts des darauf folgenden  Mediensturms sah sich Obama genötigt, seinerseits rasch mit einer  Stellungnahme nachzuziehen.

    Der US-Präsident machte kein Hehl daraus, dass er mit dem Timing  seines Vizes wenig glücklich war. Nach Angaben von Vertrauten hat  sich Biden inzwischen bei Obama für seine unbedachten Äußerungen  entschuldigt. Seine Sprecherin Kendra Barkoff sagte, Biden habe den  Präsidenten nicht in den Schatten stellen wollen: "Der Präsident  war bei diesem Thema vom ersten Tag an meinungsführend und der  Vizepräsident hat niemals beabsichtigt, davon abzulenken," sagte  sie. afp

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden