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US-Wahlen: Der Gegenwind für Donald Trump wird immer stärker

US-Wahlen

Der Gegenwind für Donald Trump wird immer stärker

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    Dem republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump schlägt heftiger Gegenwind entgegen.
    Dem republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump schlägt heftiger Gegenwind entgegen. Foto: Molly Riley, afp

    Dem republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump schlägt heftiger Gegenwind entgegen: US-Präsident Barack Obama bezeichnete den Immobilienmilliardär am Dienstag als "ungeeignet" für das Präsidentenamt und rief die Republikaner auf, Trump ihre Unterstützung zu entziehen.

    Trump sei "beklagenswert unvorbereitet" für das Präsidentenamt und leiste sich mehr als nur den "gelegentlichen Ausrutscher", sagte Obama in Washington.

    Führungsfiguren von Trumps eigener Partei distanzierten sich "täglich und wöchentlich" von dessen Äußerungen. Es müsse doch einmal ein Punkt erreicht sein, an dem sie sagten: "Dies ist niemand, den ich als Präsidenten der Vereinigten Staaten unterstützen kann, selbst wenn er vorgibt, ein Mitglied meiner Partei zu sein."

    Schon vor Obamas Kritik wandte sich als erstes republikanisches Mitglied des US-Kongresses der Abgeordnete Richard Hanna öffentlich von Trump ab. Auf der Nachrichtenwebsite Syracuse.com kündigte er an, für die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton zu stimmen.

    Trump wies Obamas Kritik in einer schriftlichen Erklärung zurück. Dessen zwei Amtszeiten als Präsident bezeichnete er als "gescheiterte Führung".

    Der rechtspopulistische Immobilienmogul hatte mit seiner Kritik an den muslimischen Eltern des im Irak getöteten US-Soldaten Humayun Khan für Empörung gesorgt. Der Vater Khizr Khan hatte Trump vergangene Woche beim Parteitag der Demokraten vorgehalten, im Gegensatz zu ihm "nichts und niemanden geopfert" zu haben. Trump konterte in einem Fernsehinterview, er habe sehr wohl "eine Menge Opfer" erbracht. Er arbeite "sehr, sehr hart" und habe zehntausende Jobs geschaffen.

    Trumps Kritik an den Khans veranlasste nun auch Frankreichs Staatschef Hollande zu einer drastischen Reaktion: Die Worte des Republikaners erzeugten "ein Gefühl von Brechreiz", sagte Hollande am Dienstagabend in Paris. Dies gelte vor allem für Trumps Äußerungen über den getöteten US-Soldaten, die "verletzend und erniedrigend" seien.

    Auch mehrere führende Vertreter seiner eigenen Partei distanzierten sich nach Trumps Kritik an den Soldateneltern von diesen Äußerungen, darunter der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, und der einflussreiche Senator John McCain.

    Daraufhin verkündete Trump am Dienstag, dass er Ryan und McCain nicht in deren Kampagnen für ihren Wiedereinzug in den Kongress unterstützen werde.

    Mit einem weiteren Kommentar zum Kampfeinsatz von US-Soldaten zog sich Trump erneut Kritik zu. Der Republikaner hatte während eines Wahlkampfauftritts von einem Irak-Veteranen dessen Purple-Heart-Medaille geschenkt bekommen, eine Auszeichnung, die an verletzte Soldaten verliehen wird. Trump sagte dazu: "Die Purple Heart wollte ich schon immer. Auf diese Weise ist es viel einfacher."

    Trump hat nie in der US-Armee gedient. Laut einem Bericht der "New York Times" ließ er sich während des Vietnam-Kriegs fünf Mal vom Militär zurückstellen.

    Clinton schrieb zu Trumps Äußerung im Internetdienst Twitter, diese Bemerkung komme von einem Mann, der behaupte, sich für unser Land "geopfert" zu haben.

    Für zusätzlichen Unmut sorgte Trump, weil er am Dienstag bei einer Wahlkampfversammlung eine Mutter mit einem schreienden Baby aufforderte, die Veranstaltung zu verlassen. (afp)

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