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US-Wahlen 2016: Clinton gegen Trump: Was Sie zum ersten TV-Duell wissen müssen

US-Wahlen 2016

Clinton gegen Trump: Was Sie zum ersten TV-Duell wissen müssen

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    Clinton und Trump schreiten zum ersten TV-Duell. Er muss beweisen, dass er präsidial ist; für sie geht es um ihre Glaubwürdigkeit.
    Clinton und Trump schreiten zum ersten TV-Duell. Er muss beweisen, dass er präsidial ist; für sie geht es um ihre Glaubwürdigkeit. Foto: afp

    Der Countdown läuft, die Aufregung steigt. Wenn Hillary Clinton am Montag in der ersten TV-Debatte auf Donald Trump trifft, werden Millionen Menschen vor den Bildschirmen sitzen. Beide Präsidentschaftskandidaten spielen mit höchstem Einsatz. Die wichtigsten Fragen im Überblick:

    Warum sind die TV-Debatten wichtig?

    Nur wenige Wähler sind in den Wochen vor der Abstimmung noch unentschlossen. "Beide Seiten buhlen um die, die ihre Entscheidung noch nicht getroffen haben", sagt der Debattenforscher Aaron Kall. Clinton und Trump werden am Montag zum ersten Mal gemeinsam auf einer Bühne stehen; sie messen sich also im direkten Vergleich.

    Manche Experten meinen, man könne eine Wahl nicht durch eine Debatte gewinnen, aber sehr wohl verlieren. Leistet sich ein Kandidat grobe Patzer, kann er deutlich in der Wählergunst sinken, wie es 1980 dem damaligen Präsidenten Jimmy Carter und 2000 dem damaligen Vizepräsidenten Al Gore passierte. Insgesamt sind drei Debatten geplant. Es scheint aber möglich, dass Trump einen der anderen Auftritte absagen wird. Das hat er während der Vorwahlen schon einmal getan.

    Wie bereiten sich die Kandidaten vor?

    Clinton übt intensiv in Probedebatten, Trump verzichtet darauf. Er schaue stattdessen Videos von Clintons besten und schlechtesten Auftritten, schreibt die "New York Times". Der Republikaner selbst gab als Grund für seine Skepsis gegenüber der traditionellen Vorbereitung an, er wolle nicht gestelzt und unnatürlich wirken.

    Das Clinton-Lager will dagegen nichts dem Zufall überlassen. Die größte Schwierigkeit sei, dass man schlicht nicht wisse, auf welchen Trump sie treffen wird, sagte ihr Sprecher Brian Fallon unlängst dem Sender MSNBC. Berichten zufolge engagierte Clinton sogar Trumps Ghostwriter Tony Schwartz, um Einblick in die Angriffspunkte des 70-Jährigen zu bekommen. Laut der "New York Times" will sie ihn dazu bringen, dass er aus der Haut fährt.

    Was sind Clintons Schwächen?

    Manche halten ihr vor, dass sie immer noch zu unnahbar sei, zu künstlich, zu sehr Politprofi. "Clinton steht seit den Neunzigern in der Öffentlichkeit, die Menschen haben sehr fest gefügte Meinungen über sie", sagt Kall. Ihr größtes Problem ist, dass viele Menschen sie für korrupt und unehrlich halten.

    Während der Debatten in den Vorwahlen konnte ihr Konkurrent Bernie Sanders sich das zunutze machen - ohne dass er sie dabei allzu hart angriff oder gar beleidigend wurde. So brachte er zum Beispiel niemals ihre E-Mail-Affäre ins Spiel. Von Trump kann sie das nicht erwarten. Er befeuert das Stigma der Lügnerin fleißig.

    Wie kann die Demokratin überzeugen?

    Sie muss glaubwürdig erscheinen. Ihr Vorteil ist, dass sie sehr viel Erfahrung in TV-Debatten hat. Sie reagiert in der Regel souverän, wenn sie angegriffen wird. Im vergangenen Oktober musste sie im Kongress Rede und Antwort stehen zu dem Anschlag in Bengasi in Libyen. Elf Stunden lang grillten die republikanischen Abgeordneten sie mit ihren Fragen. Clinton behielt die Ruhe, war ganz Staatsfrau. Manche raten ihr aber, es mit der Professionalität nicht zu übertreiben. Andernfalls laufe sie Gefahr, dass sie zu hölzern und abgehoben wirke. Auch zu detaillierte Antworten solle sie besser vermeiden.

    Was sind Trumps Nachteile?

    Bei einem Wahlkampfauftritt deutete Donald Trump am Dienstag an, dass nur Waffenfreunde seine Rivalin Hillary Clinton aufhalten könnten.
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    In Donald Trumps jüngster Äußerung sehen viele einen Gewaltaufruf gegen Hillary Clinton. Es ist aber nicht die erste provokante Äußerung des Republikaners.

    Er hat weniger Übung als Clinton. Es ist sein erstes direktes Duell. Während der Vorwahlen standen selbst in der letzten Debatte noch drei seiner Konkurrenten mit ihm auf der Bühne. Er konnte so zwischendurch immer wieder abtauchen und musste sich nicht allzu ausführlich zu politischen Konzepten äußern. Peinliche Patzer unterliefen ihm dennoch: Mal erklärte er, China sei Teil des Handelsabkommens TPP, mal strauchelte er bei einer Frage zum Thema Nuklearwaffen. "Trumps Mangel an politischen Detailkenntnissen kann ein echter Nachteil sein", schreibt Larry Sabato, Politikprofessor an der Universität Virginia. Trump selbst erklärte, er sei dagegen, dass der Moderator seine Aussagen einem Faktencheck unterzieht.

    Wie kann Trump punkten?

    Er muss die überzeugen, die der Meinung sind, er sei nicht präsidial genug. Auch in seiner eigenen Partei gibt es diesbezüglich noch immer große Vorbehalte. "Mit einigen Ausnahmen hat er sich in letzter Zeit leicht verbessert, was sein Gebaren angeht", meint Sabato. "Es ist möglich, dass er schon allein präsidial erscheint, wenn er zusammenhängend spricht und nichts total Unmögliches sagt."

    Trump ist ein Kind des Reality-Fernsehens, er hat dessen Regeln verinnerlicht. Manche Experten meinen, er treffe deshalb den Ton der Menschen. "Er redet in kurzen, starken Sätzen", schreibt Karl Rove, ein ehemaliger Berater von Präsident George W. Bush.

    Was gilt es sonst noch zu bedenken?

    Das Narrativ des Abends wird nicht nur während der 90 Minuten geformt, in denen beide auf der Bühne stehen. Entscheidend sind auch die Momente danach, wenn ganze Mannschaften aus beiden Lagern ausscheren, um im sogenannten Spin Room ihre Version des Geschehens zu verbreiten. "Manchmal ist einer der Kandidaten in der Debatte besser, aber der andere hat die besseren Spindoktoren", sagt der Debattenforscher Kall. "Es ist alles ein Prozess: die Erwartungen, die tatsächliche Debatte und dann der Nachklang." Maren Hennemuth, dpa

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