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US-Vorwahl: Der Kampf ums Präsidentenamt ist eröffnet

US-Vorwahl

Der Kampf ums Präsidentenamt ist eröffnet

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    US-Präsident Barack Obama fährt gegen seinen Herausforderer Mitt Romney große Geschütze auf.
    US-Präsident Barack Obama fährt gegen seinen Herausforderer Mitt Romney große Geschütze auf. Foto: dpa

    Die heiße Phase des US-Wahlkampfes hat begonnen. Kaum ist klar, dass Mitt Romney gegen den amtierenden Präsidenten Barack Obama von den Republikanern wohl aufgestellt wird, da attackiert ihn Obama bereits direkt. "Je mehr die Amerikaner von Mitt Romney sehen, desto weniger mögen sie ihn und desto weniger vertrauen sie ihm", hieß es in einer Mail, die Obamas Wahlkampfteam am Dienstagabend verschickte, nachdem der republikanische Ex-Senator Rick Santorum kapituliert hatte. Der Multimillionär Romney hat nun beste Chancen, von seiner Partei zum Herausforderer für die Wahl im November aufgestellt zu werden.

    Das Obama-Lager bezichtigte Romney, sich die Präsidentschaft mit Millionenausgaben für negative Wahlwerbung erkaufen zu wollen. Romney und Gruppen an seiner Seite hatten Gegner im Vorwahlkampf unnachgiebig und erfolgreich mit teuren Negativanzeigen angegriffen.

    Die wohl unterschiedlichsten Kandidaten seit fünf Jahrzehnten

    Bei einem Auftritt in Palm Beach Gardens (Florida) erklärte Obama, dass in dem Rennen zwei völlig unterschiedliche politische "Visionen" aufeinanderträfen. Bei der Wahl gebe es den größten Kontrast zwischen den Kandidaten seit fünf Jahrzehnten, sagte er, ohne Romney direkt beim Namen zu nennen. Er stehe für eine sozial gerechte Gesellschaft, in der "jeder eine faire Möglichkeit bekommt", so Obama. Hätten dagegen die Republikaner das Sagen, ginge "es immer weniger Menschen sehr, sehr gut - aber immer mehr kämpften ums Überleben". Nach jüngsten Umfragen konnte Obama seinen Vorsprung vor Romney ausbauen.

    Der Republikaner Romney kritisierte den Präsidenten erneut hart für eine Wirtschaftspolitik, die er als gescheitert bezeichnet, weil sie die Arbeitslosigkeit nicht nachhaltig gesenkt habe. Es sei wichtig, "die Fehler der letzten drei Jahre hinter uns zu lassen und Amerika wieder auf den Weg des Wachstums zu bringen", hieß es in einer Mitteilung. Obama habe die Konjunktur mit Regulierungen, wirtschaftsfeindlichen Steuern und hohen Staatsschulden abgewürgt.

    Obama will höhere Steuern für Millionäre

    Obama nutzte seine Reise nach Florida am Dienstag vor allem, um für seine Steuerpläne zu werben, die einen Mindestsatz von 30 Prozent für Einkommensmillionäre vorsehen. Diese nach dem Multimilliardär Warren Buffet benannten Regel solle zu mehr Steuergerechtigkeit führen. Derzeit führen viele Großverdiener einen deutlich geringeren Prozentsatz ab als Mittelschichtfamilien. Buffet kritisierte, unter anderem wegen der Begünstigung von Investitionserträgen einen geringeren Satz zahlen zu müssen als etwa seine Sekretärin.

    Kaum eine Chance für Paul und Gingrich

    Den Startschuss für den Zweikampf Obama gegen Romney hatte Santorum auf einer Pressekonferenz in Gettysburg (Pennsylvania) gegeben. "Dieses Rennen ist für mich vorbei", sagte der 53-Jährige. Damit ist Romneys Nominierung auf dem Parteitag der Republikaner im August eigentlich sicher. Die verbliebenen Mitbewerber Ron Paul und Newt Gingrich haben wegen schwacher Wahlergebnisse kaum Chancen, von den Republikanern aufgestellt zu werden.

    Der ultrakonservative Ex-Senator Santorum hatte sich in den drei Monaten seit Beginn der Vorwahlen zum einzig ausdauernden Widersacher von Romney entwickelt. Am Ende war er jedoch immer weiter zurückgefallen. Romney führt das Bewerberfeld mit 625 von 1144 benötigten Delegierten für den entscheidenden Parteitag an. Santorum kam nicht einmal auf die Hälfte der Delegierten. dpa

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