Die USA wollen nach einem Medienbericht acht Staaten erlauben, auch nach der geplanten Verhängung weiterer US-Sanktionen gegen den Iran Erdöl aus der Islamischen Republik zu beziehen. Die Türkei bemüht sich um so eine Ausnahmeregelung, bestätigte das Zustandekommen am Freitag aber nicht.
"Wir haben keine Benachrichtigung bekommen. Es gibt Gerüchte", sagte Energieminister Fatih Dönmez der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge. Weiter wollte er sich demnach zu dem Thema nicht äußern.
Noch am Freitag will Mike Pompeo Ausnahmen von den Sanktionen bekanntgeben
Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg hatte unter Berufung auf US-Regierungskreise berichtet, US-Außenminister Mike Pompeo werde noch am Freitag Ausnahmen von den US-Sanktionen gegen den Iran bekanntgeben.
Acht Länder, darunter Indien, Japan und Südkorea, dürften demnach weiter Rohöl aus dem Iran beziehen. Mit China liefen noch Gespräche über die Bedingungen. Die anderen Länder wurden nicht genannt. Der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu hatte vergangene Woche in Ankara gesagt, Ankara habe die USA um Ausnahmen von den Sanktionen gebeten.
Die USA hatten im August erste Sanktionen gegen den Iran in Kraft gesetzt
Als wichtigster Rohölversorger der Türkei hatte der Iran 2017 rund 11,5 Million Tonnen Rohöl in das Land geliefert. Im Vorjahr waren es laut der Energieregulierungsbehörde EPDK 6,9 Millionen Tonnen gewesen.
Die USA hatten sich im Mai aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran von 2015 zurückgezogen und im August erste Sanktionen gegen das Land wieder in Kraft gesetzt. Strafmaßnahmen gegen den Finanz- und Energiesektor des Iran sollen zur neuen Woche folgen.
Das Atomabkommen soll den Iran vom Bau von Atomwaffen abhalten, erlaubt ihm aber die friedliche Nutzung der Kernkraft. Die Einhaltung wird von der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien kontrolliert. (dpa)