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US-Politik im Fokus: G20-Außenminister tagen heute in Bonn

US-Politik im Fokus

G20-Außenminister tagen heute in Bonn

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    Im World Conference Center in Bonn treffen sich die Außenminister der G20-Staaten.
    Im World Conference Center in Bonn treffen sich die Außenminister der G20-Staaten. Foto: Rolf Vennenbernd (dpa)

    Bundesaußenminister Sigmar Gabriel empfängt heute die Außenminister der wichtigsten Wirtschaftsmächte der Welt in Bonn. Im Mittelpunkt der zweitägigen G20-Konferenz steht die neue Außenpolitik der USA unter Präsident Donald Trump.

    Mit Spannung erwartet wird ein Treffen von US-Außenminister Rex Tillerson mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow. Dabei dürften die jüngsten Forderungen aus dem Weißen Haus an Moskau nach einer Rückgabe der Krim an die Ukraine im Mittelpunkt stehen. Der Kreml hatte darauf verärgert reagiert.

    Auch Gabriel, der als Wirtschaftsminister für eine schrittweise Aufhebung der Sanktionen gegen Russland geworben hatte, will sich erstmals mit Lawrow treffen. Das Ziel des Bundesaußenministers ist es, dass die "Gruppe der 20" ein klares Zeichen zum Multilateralismus abgibt - also zur zentralen Bedeutung internationaler Abkommen und Organisationen wie den Vereinten Nationen. Trump hatte mit seiner "Amerika zuerst"-Politik seit seinem Amtsantritt im Januar für große Verunsicherung in der internationalen Staatengemeinschaft gesorgt.

    Zu dem G20-Treffen werden 17 Außenminister erwartet. Zwei Länder - Australien und Indien - sind mit stellvertretenden Außenministern dabei. Zwanzigstes Mitglied in der "Gruppe der 20" ist die Europäische Union, die von der Außenbeauftragten Federica Mogherini vertreten wird.

    Die Polizei sichert die Konferenz im ehemaligen Plenarsaal des Bundestags mit 2000 Beamten. Für den Nachmittag ist eine Demonstration mit 500 Teilnehmern angemeldet.

    Im Interview der "FAZ" sagte Gabriel auf die Frage, ob Russland Partner, Konkurrent oder Gegner sei: "In erster Linie ist Russland unser Nachbar, ob manche das wollen oder nicht." Die Partnerschaft mit Russland dürfe jedoch nicht naiv sein. Ein stärkeres Europa sei nicht nur für das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten wichtig, sondern auch wegen Russland. "Auch dort werden wir nur ernst genommen, wenn wir zusammenhalten, selbstbewusst und stark sind."

    Weiter sagte Gabriel, Europa müsse sich dafür wappnen, dass sich die USA unter Trump von der EU abwenden. "Wendet Amerika sich ab, zwingt es Europa, das zu tun, was wir längst hätten tun sollen. Die Stärkung Europas ist die richtige Antwort." Die für "uns bequeme" Nachkriegsordnung ende jetzt. Die Führungs- und Sicherheitsverantwortung werde zunehmend bei den Europäern selbst liegen. (dpa)

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