Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

US-Außenminister in Pjöngjang: Nordkorea nennt jüngste Atomgespräche mit USA "enttäuschend"

US-Außenminister in Pjöngjang

Nordkorea nennt jüngste Atomgespräche mit USA "enttäuschend"

    • |
    US-Außenminister Mike Pompeo (links) und der nordkoreanische Parteifunktionär Kim Yong Chol trafen in Pjöngjang zu Gesprächen zusammen.
    US-Außenminister Mike Pompeo (links) und der nordkoreanische Parteifunktionär Kim Yong Chol trafen in Pjöngjang zu Gesprächen zusammen. Foto: Andrew Harnik/Pool, AP/dpa

    Nordkorea hat jüngste Gespräche mit den USA über den Abbau seines Atomwaffenprogramms als "wirklich enttäuschend" bezeichnet. Dagegen sprach US-Außenminister Mike Pompeo nach seinem zweitägigen Besuch in Pjöngjang am Samstag von einem Fortschritt in fast allen zentralen Fragen". Er schränkte jedoch ein, dass in einigen Bereichen noch viel Arbeit zu tun sei.

    Warum die Reaktionen und auch der Ton höchst unterschiedlich ausfielen, war zunächst unklar. Das Außenministerium in Pjöngjang warf der amerikanischen Seite in einer Erklärung vor, einseitig Druck auf Nordkorea auszuüben, um das Land zu einer atomaren Abrüstung zu zwingen. Die Haltung der US-Delegation sei bedauerlich.

    "Wir hatten erwartet, dass die US-Seite produktive Maßnahmen vorlegt, die in Übereinstimmung mit dem Geist des bilateralen Gipfeltreffens dem Vertrauen dienen", wurde ein Sprecher von staatlichen Medien zitiert. Die USA hätten aber bloß einseitige Forderungen nach einer vollständigen, überprüfbaren und unumkehrbaren "Denuklearisierung" vorgetragen.

    Wie und bis wann die Abrüstung erfolgen soll, ist weiter unklar

    Pompeos Besuch in Pjöngjang kam dreieinhalb Wochen nach dem historischen Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un in Singapur. Washington hofft seitdem, sich mit der kommunistischen Führung des abgeschotteten Lands auf eine Methode und einen konkreten Zeitplan für die atomare Abrüstung einigen zu können. Kim hatte seine Bereitschaft "zur kompletten Denuklearisierung" bekräftigt. Es blieb jedoch unklar, wie und bis wann die Abrüstung erfolgen soll. Trump hatte Nordkorea unter anderem "Sicherheitsgarantien" versprochen.

    Der Atomstreit ist einer der gefährlichsten Konflikte der internationalen Politik. Nordkorea, das Washington jahrelang eine feindselige

    In Nordkorea kam Pompeo unter anderem mit dem hohen Parteifunktionär und früheren Gehemdienstchef Kim Yong Chol zusammen, der ein enger Berater von Kim Jong Un ist. "An manchen Stellen großer Fortschritt, an anderen Stellen ist noch Arbeit zu tun", zitierte US-Außenamtssprecherin Heather Nauert auf Twitter Pompeo. Details nannte Nauert zunächst nicht.

    USA: Neue Zweifel an Nordkoreas Abrüstungsbeteuerungen

    In den USA kamen zuletzt neue Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Abrüstungsbeteuerungen Pjöngjangs auf. In den USA waren Geheimdienstinformationen bekanntgeworden, wonach Nordkorea an neuen Aktivitäten zur Urananreicherung arbeitet. Hoch angereichertes Uran kann zur Atomwaffenproduktion verwendet werden. 

    Pompeo reiste am Samstag von Pjöngjang nach Tokio, wo er sich am Sonntag mit der südkoreanischen Außenministerin Kang Kyung Wha und dem japanischen Amtskollegen Taro Kono treffen wird. Beide will Pompeo über seine Gespräche in Nordkorea informieren. (dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden