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Türkei: Türkische Regierung droht Demonstranten mit Einsatz der Armee

Türkei

Türkische Regierung droht Demonstranten mit Einsatz der Armee

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    Die türkische Regierung droht den regierungskritischen Demonstranten im Land jetzt mit dem Einsatz der Armee.
    Die türkische Regierung droht den regierungskritischen Demonstranten im Land jetzt mit dem Einsatz der Armee. Foto: Yakup Cabuk, dpa

    Sollte der Einsatz  der Polizei gegen die Proteste "nicht ausreichen, können auch die  Streitkräfte eingesetzt werden", sagte Vize-Ministerpräsident  Bülent Arinc am Montag im Fernsehen. In der Türkei gibt es seit  zwei Wochen regierungskritische Proteste, die von der

    Bei den neuerlichen Protesten gegen die Regierung wurden am Sonntag  in Istanbul und Ankara fast 600 Menschen festgenommen, wie  Mitarbeiter der jeweiligen Anwaltskammern sagten. Allein in

    Türkei: Polizei stürmt besetzten Gezi-Park in Istanbul

    Am Samstagabend hatte die Polizei den seit zwei Wochen besetzten  Gezi-Park und den benachbarten Taksim-Platz in Istanbul gestürmt.  Unter dem massiven Einsatz von Tränengas und Wasserwerfern räumten  Polizisten den Park binnen weniger Minuten. In der Nacht und am  Sonntag gingen die Straßenschlachten weiter.

    Protestwelle in der Türkei weitet sich aus

    Türkei - Land zwischen Europa und Asien

    Türkei ist offiziell die Republik Türkei.

    Der Staat liegt in Europa und Asien.

    Die Hauptstadt ist Ankara, die größte Stadt Istanbul (rund 5,5 Millionen Einwohner).

    Das Staatsoberhaupt ist seit August 2014 Präsident Recep Tayyip Erdogan.

    Im April 2017 stimmten die Türken mit einer knappen Mehrheit in einem Referendum für das von Staatschef Recep Tayyip Erdogan angestrebte Präsidialsystem.

    Die Währung ist die Türkische Lira.

    Die Türkei grenzt an Griechenland, Georgien, Bulgarien, Armenien, Aserbaidschan, den Iran, Irak und Syrien.

    Auf 814.578 Quadratkilometern (mehr als doppelt so groß wie Deutschland) leben mehr als 81 Millionen Türken; knapp 40 Prozent unter 25 Jahre alt (in Deutschland etwa 24 Prozent).

    Die Lebenserwartung der Jungen beträgt 75,3 Jahre (Deutschland 78,3), die der Mädchen 80,7 Jahre (Deutschland 83,2).

    Fast 100 Prozent der Türken sind Muslime, mehrheitlich Sunniten.

    Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 19 Prozent (Deutschland 6,0 Prozent).

    Der Wahlspruch der Türkei lautet „Yurtta Sulh, Cihanda Sulh.“ Auf Deutsch: „Frieden in der Heimat, Frieden in der Welt.“

    Das Kfz-Kennzeichen lautet TR, die Internet-TLD .tr und die internationale Telefonvorwahl ist die +90.

    Der Nationalfeiertag ist der 29. Oktober: Feiertag der Republik. (AZ, dpa)

    Die Türkei wird seit zwei Wochen von einer beispiellosen  Protestwelle erschüttert. Auslöser waren Pläne für eine Bebauung  des Gezi-Parks. Nach einem gewaltsamen Polizei-Einsatz weiteten  sich die Proteste rasch auf andere Städte aus. Inzwischen richten  sie sich allgemein gegen Regierungschef Recep Tayyip Erdogan. Die  Demonstranten werfen Erdogan einen autoritären Regierungsstil vor.  Die vorwiegend jungen und säkular gesinnten Protestteilnehmer  verdächtigen ihn zudem, eine schleichende Islamisierung der  Gesellschaft zu befördern.

    Einen für heute ausgerufenen Generalstreik in der Türkei bezeichnete der türkische Innenminister Muammer Güler als "illegal". "Es gibt den Willen, die Menschen mit  illegalen Aktionen wie Arbeitsniederlegungen und einem Streik auf  die Straße zu holen", sagte Güler während einer Pressekonferenz am  Montag in Ankara. Die Sicherheitskräfte würden "das nicht  zulassen". Zu dem Streik hatten die beiden führenden Gewerkschaften  des Landes aufgerufen.

    Seehofer gegen EU-Beitritt der Türkei

    Angesichts des brutalen Polizeieinsatzes gegen Regierungsgegner in der Türkei sieht sich CSU-Chef Horst Seehofer in seinem Nein zu einem EU-Beitritt des Landes bestätigt. "Ich kann nur für mich sprechen: Wir sind gegen eine Vollmitgliedschaft der Türkei", sagte Seehofer am Montag vor einer CSU-Vorstandssitzung in München auf die Frage, ob Kanzlerin Angela Merkel (CDU) jetzt nicht auch deutliche Worte finden müsse. "Und ich glaube, die Bilder und Informationen, die wir in diesen Tagen haben, unterstützen dies noch einmal zusätzlich", fügte Seehofer hinzu. Generalsekretär Alexander Dobrindt warf der Türkei einen Mangel an Demokratie vor, der nicht zu akzeptieren sei. dpa, afp, AZ

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