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Türkei: Nach Putschversuch: Laut Medien erste Haftbefehle gegen Journalisten

Türkei

Nach Putschversuch: Laut Medien erste Haftbefehle gegen Journalisten

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    Nach dem Militärputsch vom 15. Juli hatte es in der Türkei eine Entlassungs- und Verhaftungswelle gegeben.
    Nach dem Militärputsch vom 15. Juli hatte es in der Türkei eine Entlassungs- und Verhaftungswelle gegeben. Foto: Cem Turkel dpa

    Nach dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei sind erstmals Haftbefehle gegen Journalisten erlassen worden. Das berichten mehrere Medien. Wie die Fernsehsender NTV und CNN-Türk am Montag berichteten, ist unter den 42 Beschuldigten die bekannte Journalistin Nazli Ilicak, die 2013 wegen kritischer Berichterstattung über einen Korruptionsskandal von der regierungsnahen Zeitung "Sabah" entlassen worden war. Ob es bereits Festnahmen gab, war zunächst unklar.

    Polizeieinsatz, um Journalisten offenbar festzunehmen

    Wie die Zeitung "Hürriyet" berichtete, wurden die Haftbefehle vom Büro des Istanbuler Anti-Terror-Staatsanwalts Irfan Fidan erlassen. Seinen Angaben zufolge hat bereits ein Polizeieinsatz begonnen, um die Journalisten festzunehmen. Ilicak wurde demnach aber nicht in ihrer Wohnung in Istanbul angetroffen. Möglicherweise sei sie an der türkischen Mittelmeerküste im Urlaub. Die dortige Polizei wurde den Angaben zufolge bereits alarmiert.

    Nach dem Militärputsch vom 15. Juli hatte es in der Türkei eine Entlassungs- und Verhaftungswelle gegeben. Nach Angaben von Ministerpräsident Binali Yildirim vom Wochenende wurden bereits mehr als 13.000 Menschen in Gewahrsam genommen, darunter 8831 Armeeangehörige, 1329 Polizisten und 2100 Richter und Staatsanwälte.

    Am Wochenende ordnete die Regierung zudem die Schließung tausender Einrichtungen an, die zur Hizmet-Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen gehören sollen. Erdogan beschuldigt den in den USA lebenden Gülen und seine Anhänger, hinter dem Umsturzversuch zu stehen. Gülen weist dies zurück. Die türkische Regierung hatte Gülen auch für den Korruptionsskandal 2013 verantwortlich gemacht. afp/AZ

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