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Türkei: Kommentar: Deniz Yücel ist eine Geisel

Türkei

Kommentar: Deniz Yücel ist eine Geisel

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    Deniz Yücel sitzt seit einem Jahr in der Türkei in Haft. Viele fordern seitdem seine Freilassung.
    Deniz Yücel sitzt seit einem Jahr in der Türkei in Haft. Viele fordern seitdem seine Freilassung. Foto: Andreas Arnold, dpa (Archiv)

    Seit einem Jahr sitzt Deniz Yücel in Istanbul hinter Gittern. Weil er seinen Job gemacht hat. Weil die Türkei kritischen Journalismus mit Terrorpropaganda gleichsetzt. Yücel ist nur einer von vielen, die eingesperrt wurden, ohne zu wissen, was man ihnen vorwirft. Doch sein Fall symbolisiert die Eiszeit zwischen Berlin und Ankara. Recep Tayyip Erdogan nutzt Yücel als Geisel. Seine Botschaft ist klar: Freiheit gibt es nicht umsonst.

    Der Präsident erwartet, dass Deutschland schweigt. Zu seinem autokratischen Führungsstil, zur aggressiven Rolle der Türkei in Syrien und zur Abschaffung der Demokratie. Erdogan betont gerne die Unabhängigkeit der Justiz. Doch wer glaubt ernsthaft, dass das Wort eines Richters mehr Gewicht hat als das des Präsidenten?

    Die Führung in Ankara deutet immer wieder die Freilassung von Gefangenen an – als Teil eines Geschäfts, das für Erdogan so funktioniert: Wenn sich Deutsche und Türken annähern, kann man auch über das Schicksal von Deniz Yücel und anderer sprechen. Dabei muss es genau andersherum laufen: Erst wenn die Türkei politische Gefangene freilässt, können sich die Beziehungen entspannen.

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