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Trump droht und kokettiert

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Trump droht und kokettiert

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    Mit den Schlagzeilen vom Wochenende war Donald Trump sehr zufrieden. „Jeder hat gesagt, ich bin ein Kriegstreiber, und jetzt sagen sie, ich bin eine Taube“, kokettierte der US-Präsident. Tatsächlich hole er sich im Iran-Konflikt Ratschlag von allen Seiten: „Aber der einzige, der etwas zu sagen hat, bin ich.“ Der Oberbefehlshaber im Weißen Haus freilich sandte nach dem in letzter Minute gestoppten Militärschlag erneut widersprüchliche Signale aus. Zudem sollen die US-Streitkräfte einen Cyber-Angriff gegen die iranischen Revolutionsgarden gestartet haben.

    „Der Iran befindet sich derzeit in einem wirtschaftlichen Chaos“, sagte Trump. Für Montag kündigte er neue schwere Sanktionen an, ohne diese genauer zu beschreiben. Dann änderte er plötzlich seinen Ton: „Wir könnten sehr schnell einen Deal haben. Das hängt von denen ab.“ Der Iran müsse nur auf die Entwicklung einer Atombombe verzichten. Dann könne er eine „wohlhabende Nation“ werden. „Make Iran great again!“ (Macht den Iran wieder groß)“, scherzte Trump in Anspielung auf sein eigenes Motto.

    Was könnte ihn zur Kehrtwende veranlasst haben? Zum einen berichtet die New York Times von amerikanischen Zweifeln, ob sich die abgeschossene US-Drohne tatsächlich im internationalen Luftraum befand, wie das Pentagon behauptet. Zum anderen war in der Region auch ein mit 38 Soldaten besetztes US-Aufklärungsflugzeug unterwegs, das vom Iran nicht attackiert wurde. „Sie hatten es im Visier, und sie haben es nicht abgeschossen“, sagte Trump: „Das war sehr klug.“

    Ausdrücklich behielt sich Trump einen Militärschlag gegen den Iran zu einem späteren Zeitpunkt aber vor. Die Aktion sei nicht abgeblasen, nur „dieses Mal gestoppt“, twitterte er. Am Sonntag wurde bekannt, dass er schon vor Tagen eine Cyber-Attacke gegen die iranischen Revolutionsgarden gebilligt hatte. Sie soll nach US-Medienberichten am Donnerstag durchgeführt worden sein und Computer betroffen haben, die dem Abschuss und der Kontrolle von Raketen dienen. Vom Iran gab es am Sonntag keine Bestätigung für die Aktion.

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