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Treffen: Algerischer Präsident sagt Merkels Besuch ab

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Algerischer Präsident sagt Merkels Besuch ab

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    Algeriens Präsident Abdelaziz Bouteflika gilt seit längerem als gesundheitlich angeschlagen. Den Besuch von Kanzlerin Merkel sagte er nun ab.
    Algeriens Präsident Abdelaziz Bouteflika gilt seit längerem als gesundheitlich angeschlagen. Den Besuch von Kanzlerin Merkel sagte er nun ab. Foto: Mohamed Messara, dpa (Archivbild)

    Die algerische Regierung hat den für Montag geplanten Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kurzfristig abgesagt. Das Präsidialamt in Algier begründete die Absage mit einer "akuten Bronchitis" von Präsident Abdelaziz Bouteflika. Mit der Bundesregierung sei vereinbart worden, den Besuch zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.

    In der Erklärung aus Algier hieß es, der 79-jährige Präsident stehe "vorübergehend" nicht für ein Treffen zur Verfügung. Der seit 1999 amtierende Präsident gilt allerdings seit längerem als gesundheitlich angeschlagen. In den vergangenen Jahren trat er kaum mehr öffentlich auf und verließ nur noch selten sein Haus. Die Bundesregierung erklärte in Berlin, die algerische Regierung habe "kurzfristig" darum gebeten, die Reise zu verschieben. Die Kanzlerin sei "dem Wunsch nachgekommen".

    Gespräche über Migrationspolitik und Sicherheitslage verschoben

    Merkel wollte am Nachmittag zu dem zweitägigen Besuch in Algerien aufbrechen. In Algier wollte sie am Abend mit Ministerpräsident Abdelmalek Sellal unter anderem über Migrationspolitik und die Sicherheitslage in Nordafrika sprechen.

    Das Treffen der Kanzlerin mit Bouteflika war für Dienstag geplant. Die Kanzlerin wollte zudem Vertreter der algerischen Zivilgesellschaft treffen und eine Mädchenschule besuchen, an der Deutsch unterrichtet wird. Zudem wollte sie am Dienstag gemeinsam mit Sellal die 6. Deutsch-Algerische Gemischte Wirtschaftskommission eröffnen.

    Die Staaten in Nordafrika nehmen aus Sicht der Bundesregierung eine zentrale Rolle in dem Bemühen ein, die Flüchtlingsbewegungen nach Europa einzudämmen. Im Oktober stattete Merkel bereits Niger und Mali einen Besuch ab. Die beiden Länder sind bedeutende Transitstaaten für Flüchtlinge, zehntausende Migranten durchqueren sie jährlich Richtung Norden.

    Nordafrika gilt als wichtiger Partner im Kampf gegen Schleuser

    Mali, Niger und ganz besonders das am Mittelmeer liegende Libyen haben aber nur schwache Regierungen, die die Landesgrenzen und das Territorium ihrer Staaten nur teilweise kontrollieren. Das ist in dem an die drei Staaten grenzenden Algerien anders. Der Maghreb-Staat gilt der Bundesregierung als wichtiger Partner im Kampf gegen Schleuser und Dschihadisten sowie im Bemühen um Stabilität und Sicherheit in der Region. afp

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