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Tourismus im All: Milliardäre im All: CDU-Wirtschaftsrat warnt vor gefährlichem Wettlauf

Tourismus im All

Milliardäre im All: CDU-Wirtschaftsrat warnt vor gefährlichem Wettlauf

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    Der Milliardär Jeff Bezos steht vor einer Weltraumkapsel auf dem Space Symposium in Colorado Springs.
    Der Milliardär Jeff Bezos steht vor einer Weltraumkapsel auf dem Space Symposium in Colorado Springs. Foto: Chuck Bigger, Space Symposium via ZUMA Wire/dpa

    Die Entwicklung und Durchführung einer Raumfahrtmission sind mit großen Sicherheitsrisiken verbunden und extrem teuer, sodass sie lange nur topausgebildeten Astronauten vorbehalten schienen. Doch seit Wochen beschäftigt der Wettlauf von Milliardären wie dem Briten Richard Branson, Amazon-Chef Jeff Bezos und auch dem SpaceX-Gründer und Tesla-Chef Elon Musk die Schlagzeilen.

    Astrid Hamker, Vorsitzende des CDU-Wirtschaftsrates.
    Astrid Hamker, Vorsitzende des CDU-Wirtschaftsrates. Foto: Jörg Carstensen (dpa)

    Nach geglückten Jungfernflügen wollen Branson und Bezos Kurztrips ins All zum Tourismus für Superreiche machen. Doch nun wird selbst im liberalen Wirtschaftsflügel von CDU und CSU Kritik an der massiven Energieverschwendung laut.

    CDU-Wirtschaftsrat kritsiert völlig falsche Signale des Weltraum-Tourismus

    „Von den touristischen Weltraumflügen der Multimilliardäre Jeff Bezos, Elon Musk und Richard Branson geht gerade in diesen Zeiten die völlig falsche Botschaft aus“, kritisiert Astrid Hamker, die Präsidentin des Wirtschaftsrats der CDU. „Während alle über Nachhaltigkeit reden und die Wirtschaft sich bemüht, die von der Politik verordneten ehrgeizigen Klimaziele einzuhalten, produzieren die drei Multimilliardäre tonnenweise CO2 für ihr Privatvergnügen“, sagt die Unternehmerin.

    20.07.2021, USA, Van Horn: Die «New-Shepard»-Rakete von Amazon-Gründer Jeff Bezos Firma Blue Origin startet vom US-Bundesstaat Texas aus ihren Kurz-Ausflug ins Weltall. Bezos ist nach einem Kurz-Ausflug ins Weltall wieder sicher auf der Erde gelandet. Foto: Tony Gutierrez/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
    20.07.2021, USA, Van Horn: Die «New-Shepard»-Rakete von Amazon-Gründer Jeff Bezos Firma Blue Origin startet vom US-Bundesstaat Texas aus ihren Kurz-Ausflug ins Weltall. Bezos ist nach einem Kurz-Ausflug ins Weltall wieder sicher auf der Erde gelandet. Foto: Tony Gutierrez/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Tony Gutierrez

    „Anders als Linienflüge, die für die Mobilität aller Menschen unabdingbar sind, bieten touristische Weltraumflüge keinen gesteigerten Nutzen für die Gesellschaft. Sie sollten deshalb und auch mit Blick auf ihre schlechte Energiebilanz der Wissenschaft vorbehalten bleiben.“

    Europa drohe in Weltraumforschung abgehängt zu werden

    Der CDU-Wirtschaftsrat warnt angesichts der Weltraumtourismus-Bestrebungen amerikanischer Milliardäre wie Amazon-Chef Jeff vor einem Bedeutungsverlust der europäischen Raumfahrtunternehmen. Auch wenn die jüngsten Aktionen klimapolitisch völlig verfehlt seien, drohe dadurch ein schädlicher Wettbewerb für die für viele andere Bereiche wichtige Weltraumforschung, sagte die Präsidentin des CDU-Wirtschaftsrats. „Es gibt in diesen Bereichen erfolgreiche deutsche Unternehmen, deren Pioniergeist die Politik fördern sollte“, forderte sie.

    „Die Entwicklung in den USA zeigt aber auch: Europa sollte sich in der Weltraumforschung stärker engagieren, um nicht abgehängt zu werden“, betonte Hamker. „Raumfahrt ist für die Zukunftstechnologien wie Künstlicher Intelligenz, autonomes Fahren, Digitalisierung und Kommunikation von besonderer Bedeutung“, erklärte die CDU-Wirtschaftsberaterin. „Auch Klimaforschung sowie die Prävention und Analyse von Katastrophenlagen fallen in den Anwendungsbereich weltraumgestützter Systeme.“

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