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Parteien: Thüringen-Debakel: FDP verbucht dreistellige Zahl an Parteiaustritten

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Thüringen-Debakel: FDP verbucht dreistellige Zahl an Parteiaustritten

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    Die Wahl von Thomas Kemmerich (FDP) zum Ministerpräsidenten von Thüringen mit Stimmen der AfD war ein Eklat. Nun verbucht die FDP Parteiaustritte, aber auch einige Neueintritte.
    Die Wahl von Thomas Kemmerich (FDP) zum Ministerpräsidenten von Thüringen mit Stimmen der AfD war ein Eklat. Nun verbucht die FDP Parteiaustritte, aber auch einige Neueintritte. Foto: Bodo Schackow, dpa

    Nach dem Debakel um die Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten von Thüringen müssen die Liberalen Parteiaustritte in dreistelliger Höhe verkraften. Allein die Landesverbände in Bayern und Baden-Württemberg verbuchten in den zehn Tagen nach Kemmerichs Wahl insgesamt knapp hundert beendete Parteimitgliedschaften, wie eine Umfrage unserer Redaktion in mehreren Bundesländern ergab.

    „Seit dem 5. Februar verzeichnen wir im Landesverband Baden-Württemberg 42 Parteiaustritte, diese Zahl beinhaltet jedoch auch die in diesem Zeitraum verstorbenen Mitglieder und Austritte aus verschiedenen Gründen“, sagte Parteilandessprecher Julian Schröder unserer Redaktion. „Von den ausgetretenen Mitgliedern haben 24 politische Gründe für ihren Austritt angegeben“, fügte er hinzu. Allerdings gingen bei der 7850 Mitglieder starken Südwest-FDP in der gleichen Zeit auch 27 neue Aufnahmeanträge ein.

    In Bayern verliert die FDP nach der Thüringen-Krise die meisten Mitglieder

    Ein ähnliches Bild ergibt sich auch in anderen Bundesländern: In Hessen gab es nach dem Thüringen-Eklat 40 Austritte, gleichzeitig gingen den Angaben der Partei zufolge aber auch 19 Anträge für einen Parteieintritt ein. Die FDP in Hamburg, wo am kommenden Wochenenden gewählt wird, hatte Austrittserklärungen von 25 Mitgliedern auf dem Tisch. Im selben Zeitraum gingen allerdings auch zehn neue Mitgliedseinträge ein. „Insgesamt hält sich das Ausmaß also in Grenzen“, sagte Landesgeschäftsführer Alexander Fröhlich von Elmbach unserer Redaktion.

    Ein Spitzenreiter ist Bayern mit rund 50 Parteiaustritten. Von einer regelrechten Austrittswelle könne man dabei jedoch nicht sprechen, sagte ein Parteisprecher. Aus Nordrhein-Westfalen lagen vergangene Woche noch keine landesweiten Angaben vor. Bundesweit zählt die FDP rund 65.000 Mitglieder.

    Einige FDP-Landesverbände verzeichnen auch Neueintritte

    Kemmerichs eigener FDP-Landesverband Thüringen musste nach Angaben der Parteigeschäftsstelle 16 Austritte hinnehmen, denen acht Eintritte gegenüberstünden. In Mecklenburg-Vorpommern hielt sich das Mitgliederkonto nach den Ereignissen in Thüringen die Waage. Zwei Austritte wurden durch zwei Aufnahmeanträge ausgeglichen.

    Sachsen-Anhalt konnte sich bei sieben Austrittsmeldungen und acht Neuaufnahmen beziehungsweise Anträge auf Mitgliedschaft gar über ein kleines Plus freuen. Sachsen hatte seit dem 5. Februar landesweit neun Austritte, es wurde ein Mitgliedsantrag gestellt. Bei der Bremer FDP habe es bei derzeit 410 Mitgliedern „genau einen Austritt aufgrund der Vorkommnisse in Thüringen“ gegeben, teilte die Partei unserer Redaktion mit.

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