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Porträt
27.09.2010

Thriller um Facebook-Erfinder Zuckerberg

Facebook Gründer Mark Zuckerberg.
Foto: pk_dz

Mark Zuckerberg ist das Wunderkind der amerikanischen Internet-Industrie. Der Facebook-Gründer ist erst 26 und schon Milliardär. Doch sein erfolgreiches soziales Netzwerk hat auch Widersacher.

Von einer Charme-Offensive zu reden, wäre übertrieben. Aber plötzlich traut sich Mark Zuckerberg aus seinem Schneckenhaus heraus.

Er setzt sich auf das Sofa von Oprah Winfrey, der berühmtesten TV-Talkmasterin Amerikas, und kündigt überraschend an, 100 Millionen Dollar für die taumelnden öffentlichen Schulen in New Yorks Vorhof Newark zu spenden. Ein spontaner Einfall? Sicher nicht. Zuckerberg feilt an seinem Image und schlüpft, mit gerade 26 Jahren, in die Rolle des philanthropischen Wohltäters.

Die wundersame Wandlung des jungen Mannes, dem öffentliche Auftritte bislang sichtlich eine Qual waren, hat Gründe. Und Amerikas Berufszyniker und Lästerzungen werden nicht müde, das immer wieder herauszuheben. Ein neuer Kinofilm bringt die wenig schmeichelhaften Seiten des Computer-Wunderknaben und Facebook-Gründers auf die Leinwand. Zuckerberg ist plötzlich um sein Bild in der Öffentlichkeit besorgt und steuert gegen.

Vom genialen Studenten zum Milliardär

Binnen sechs Jahren ist Zuckerberg, der auch noch ein bisschen so aussieht wie der jüngere Bruder von Microsoft-Gründer und Großspender Bill Gates, dank Facebook vom genialen Tüftler in einer Studentenbude zum Milliardär aufgestiegen. In der Liste des US-Magazins Forbes wird er unter den reichsten Amerikanern als Jüngster auf Platz 35 geführt - mit einem geschätzten Vermögen von 6,9 Milliarden Dollar.

Doch die atemberaubende Erfolgsgeschichte aus der virtuellen Welt wirft viele Fragen auf. Vor allem die: Wer ist eigentlich dieses so harmlos wirkende Milchgesicht in Schlabber-T-Shirt, Jeans und Flipflops, dem inzwischen 500 Millionen registrierte Nutzer rund um den Globus freiwillig höchst private Daten anvertrauen?

Der Film, der am Freitag in den USA Premiere hatte und am 7. Oktober auch in Deutschland anläuft, ist alles andere als eine Huldigung an Zuckerberg. Der Mann, ein Egomane mit Allmachtsfantasien und gestörter Sozialkompetenz, von Minderwertigkeitskomplexen geplagt und dennoch skrupellos genug, um andere übers Ohr zu hauen - das ist das Bild, das Aarin Sorkins Drehbuch für "The Social Network" transportiert und inzwischen auch Zuckerbergs "Baby" vor ein weiteres Imageproblem stellt.

Im Kino wird "Zuck" großspurig dargestellt

Das Unternehmen aus dem kalifornischen Palo Alto hat sich schon in der Vergangenheit bei Datenschützern und selbst bei der eigenen Gemeinde Ärger eingefangen, weil es angeblich allzu lässig mit den Daten seiner Nutzer umgeht. Für "Zuck", wie er sich im engsten Kreis und von seinen 879 Facebook-Freunden nennen lässt, sind das alles Missverständnisse oder aufgebauschte Vorwürfe von Kritikern, die aus Mücken Elefanten machen. Allerdings: Dass er großspurig mit Blick auf Facebook schon das Ende der Privatheit im Web-Zeitalter ausrief, hat seine Kritiker nur noch misstrauischer gemacht.

Der Film gibt ihren Bedenken neue Nahrung. Geradezu zynisch amüsiert sich Zuckerberg in den Gründertagen über seine Mitstudenten an der Elite-Universität Harvard, die ihr Privatleben ohne Misstrauen Zuckerbergs Studentennetzwerk Harvard Connect, dem Facebook-Vorläufer, anvertrauen. "Ich habe über 4000 E-Mails, Bilder und Adressen", brüstet sich Zuckerberg gegenüber einem Freund. "Wie bist du dazu gekommen?", fragt der Bekannte nach. "Sie haben sie mir anvertraut. Ich weiß nicht warum. Sie vertrauen mir, diese Idioten", mokiert sich "Zuck".

Dass dieses und ähnliche Gespräche keine Erfindung neidischer Rivalen sind, hat der Sohn eines computerbegeisterten Zahnarztes und einer Psychiaterin schon vor Monaten bestätigen müssen und dabei um Nachsicht gebeten. Heute sei er klüger und wesentlich reifer als noch vor gut sechs Jahren, als damals 19-Jähriger.

Doch solche Entschuldigungen kommen gegen die Macht der Kinobilder kaum an. Das ist ihm offenkundig schon jetzt klar. "Ich glaube, eine Menge Leute werden sich diesen Kram angucken und dann sagen: Oh, so war er - so wird er wohl heute noch sein, oder?", hat er dem Magazin New Yorker gesagt, das Zuckerberg als "Face of Facebook" (Das Gesicht von Facebook) durchaus positiv porträtierte.

Facebook als globaler Dreh- und Angelpunkt?

Geschichten, die zwar nicht neu sind, aber durch die Breitenwirkung des Films plötzlich neues Gewicht gewinnen, sind tatsächlich gefährlich auch für das Ansehen des Unternehmens, das es darauf anlegt, die Grenzen der Privatheit immer weiter zu verschieben. Facebook soll, so Zuckerbergs Vision, eines Tages zum Dreh- und Angelpunkt für sämtliche Aktivitäten im wirklichen und virtuellen Leben werden. Wie weit das Unternehmen auf diesem Weg schon gekommen ist, zeigt der verzweifelte Aufschrei seiner Nutzer, die wegen eines Systemabsturzes am Donnerstag stundenlang die Seite nicht erreichen konnten. Mancher fühlte sich, als sei ihm ein Bein amputiert worden.

Je mehr Menschen ihr privates Leben bis ins Detail auf der Facebook-Plattform ausbreiten, desto mehr Geld aus Werbung kann die Firma einnehmen. Die Zwei-Milliarden-Umsatzgrenze ist in Reichweite. Zuckerbergs angeblich so hehre Motive, dank Facebook aus der Welt einen besseren Platz zu machen, lösen sich schnell in Luft auf, wenn seine Ex-Freundin Erica ihn in der Eingangsszene des Films mit einem verbalen Kinnhaken als sozialen Autisten lächerlich macht, dem es nur um Macht gehe. "Du wirst erfolgreich und reich sein. Aber du wirst in dem Glauben durch das Leben gehen, dass Mädchen dich nicht mögen, weil du ein Streber bist. Und ich will dich vom Grund meines Herzens wissen lassen, dass das nicht wahr ist. Es wird sein, weil du ein Arschloch bist."

Unterschreiben würden das womöglich auch frühere Kommilitonen, die Zuckerberg vorhalten, ihre Idee schlicht geklaut zu haben. "Er hat die Idee gestohlen, den Zeitpunkt und die Umsetzung", hält ihm Cameron Winklevoss vor. Dieser hatte zusammen mit seinem Zwillingsbruder Tyler sowie einem dritten Studienkollegen den Computer-Zauberer Zuckerberg gebeten, ihrem studentischen Flirt-Netzwerk auf die Sprünge zu helfen. Doch schnell verlor Zuckerberg die Lust - und startete über Nacht seine eigene Plattform, die rasend schnell auf dem Campus und kurz darauf in aller Welt ein Selbstläufer wurde.

Erbitterter Streit über das Urheberrecht

Seither beharken sich beide Seiten vor Gericht über das Urheberrecht. Die erbitterten gerichtlichen Auseinandersetzungen haben den Autor Ben Mezrich bei seinem Buch über die "versehentlichen Milliardäre" inspiriert, das zur Vorlage des Films wurde. Recht deftig dramatisiert Mezrich Zuckerbergs Aufstieg mit knalligen Episoden über Macht- und Sexgelüste des Facebook-Gründers, ohne auch einen Beleg für die Richtigkeit seiner Behauptungen in der Hinterhand zu haben.

Auch Drehbuchautor Sorkin und Regisseur David Fincher behaupten nicht, in ihrem Streifen ausschließlich die reine Wahrheit zu erzählen. Die ironische Pointe der Geschichte sieht Sorkin vor allem darin, dass ausgerechnet ein technisch genialer Sonderling, der im wirklichen Leben Anerkennung und Freunde vermisst, das weltweit größte soziale Netzwerk schaffen sollte.

Zuckerberg wiederum hat schon verbreiten lassen, dass er sich den Streifen keinesfalls ansehen wird. Facebooks Kalkül, dass sich der Film totschweigen lässt und allenfalls eine kleine Minderheit interessieren wird, ist freilich nicht aufgegangen. Die ersten Vorab-Kritiken über "The Social Network", das mit klingenden Hollywood-Namen glänzt (unter anderem Justin Timberlake) und wie ein Thriller inszeniert ist, sind enthusiastisch. Der Film schlug schon vor dem Start hohe Wellen. Die Hollywood-Version über Zuckerbergs Aufstieg, die klassische Geschichte von Freundschaft und Loyalität, von Betrug und Eifersucht im Facebook-Zeitalter, wo die Grenzen zwischen privat und öffentlich zunehmend verschwimmen, trifft einen Nerv.

Dass nun ausgerechnet sein Leben vor einem Millionenpublikum ausgebreitet wird, dürfte dem publikumsscheuen "Zuck" freilich wie eine Rache der Geschichte vorkommen. Das Ende der Privatheit galt bislang lediglich für andere.

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