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Neue Studie: Teurer Klimaschutz ist billiger als Folgen eines Nichtstuns

Neue Studie

Teurer Klimaschutz ist billiger als Folgen eines Nichtstuns

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    Um zu verhindern, dass Klimafolgen zur existenziellen Bedrohung werden, sind Investitionen nötig. Die sind einer neuen Studie zufolge aber günstiger als die wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels.
    Um zu verhindern, dass Klimafolgen zur existenziellen Bedrohung werden, sind Investitionen nötig. Die sind einer neuen Studie zufolge aber günstiger als die wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels. Foto: Frank Rumpenhorst, dpa (Symbolbild)

    Die drohenden Folgekosten der globalen Klimaerwärmung sind laut einer deutsch-amerikanischen Studie deutlich höher als Investitionen in den Klimaschutz. Die Grünen fordern von der Bundesregierung Konsequenzen aus einer neuen Klimaschutzstudie des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und der New Yorker Columbia University.

    Neue Studie über Folgekosten des Klimawandels - Grüne fordern CDU zum Handeln auf

    Der Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer fordert die Bundesregierung auf, den ins Stocken geratenen Ausbau der Erneuerbaren Energien zu forcieren. „Ich hoffe, dass die Studie ein Weckruf für die Wirtschaftspolitiker der CDU ist, die aktuell den Ausbau der Windenergie und der Photovoltaik hintertreiben“, sagte der Krischer unserer Redaktion.

    „Ohne den fortschreitenden Ausbau der Erneuerbaren Energien funktioniert kein Klimaschutz“, die Studie belege, dass die Investitionen in den Klimaschutz auch ökonomisch mehr als sinnvoll sind: „Zunehmende Wetterextreme kosten etwas und es ist gut, wenn dahinter ein Preisschild kommt“, sagte Krischer. „Wobei in diesen ökonomischen Modellen keine Menschenleben berücksichtigt werden, sonst wäre noch eindeutiger, dass Maßnahmen für einen effektiven Klimaschutz deutlich billiger sind als Nichtstun.“

    Studie des Potsdam-Instituts: Auswirkungen des Klimawandels teurer als Klimaschutz

    Die Forscher speisten die aktuelle Forschung zu wirtschaftlichen Schäden, die durch die Auswirkungen des Klimawandels verursacht werden, in eines der renommiertesten Computersimulationssysteme ein. Sie verwendeten dabei das  vom Wirtschaftsnobelpreisträger William Nordhaus entwickelte und in der Vergangenheit für die Politikberatung in den USA verwendete Dynamic Integrated Climate-Economy-Model. Die Computersimulation ist darauf trainiert, nach Wirtschaftswachstum zu streben.

    "Um das wirtschaftliche Wohlergehen aller Menschen in diesen Zeiten der globalen Erwärmung zu sichern, müssen wir die Kosten der Klimaschäden und die Kosten des Klimaschutzes gegeneinander abwägen", sagt Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, der das Forscherteam leitete. "Wir haben viele gründliche Tests mit unseren Computern durchgeführt. Und wir haben festgestellt, dass sich die Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 2°C, wie sie im wissenschaftlich fundierten, aber natürlich vor allem politischen Prozess auf dem Weg zum Paris-Abkommen 2015 vereinbart worden ist, tatsächlich als wirtschaftlich optimal erweist. Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zeigen alle in eine Richtung: Null Emissionen in 2050. "

    Klimafolgen-Forscher Levermann: Ungebremste globale Erwärmung ist zu teuer

    Die Analyse basiere auf der beobachteten Beziehung zwischen Temperatur und Wirtschaftswachstum. Veränderungen in der Reaktion von Gesellschaften auf Klimastress, insbesondere ein Aufflammen schwelender gewaltsamer Konflikte oder das Überschreiten von Kipppunkten für kritische Elemente im Erdsystem könnten die Kosten-Nutzen-Analyse jedoch weiter in eine Richtung verändern, dass noch dringender gehandelt werden müsse.

    "Der Welt gehen die Ausreden zur Rechtfertigung des Nichtstuns aus - all diejenigen, die bisher gesagt haben, dass eine Klimastabilisierung zwar schön wäre, aber zu teuer ist, können nun sehen, dass es in Wirklichkeit die ungebremste globale Erwärmung ist, die zu teuer ist", betonte Levermann. "Business as usual wird unmöglich. Entweder schaffen wir eine CO2-freie Wirtschaft, oder wir lassen die globale Erwärmung die Kosten für Unternehmen und Gesellschaften weltweit in die Höhe treiben."

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