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Terror: Türkei setzt nach dem neuen Anschlag von Ankara auf Härte

Terror

Türkei setzt nach dem neuen Anschlag von Ankara auf Härte

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    Kriminaltechniker der türkischen Polizei untersuchen die Bushaltestelle in Ankara, wo bei einem Selbstmordanschlag am Sonntagabend 37 Menschen getötet wurden.
    Kriminaltechniker der türkischen Polizei untersuchen die Bushaltestelle in Ankara, wo bei einem Selbstmordanschlag am Sonntagabend 37 Menschen getötet wurden. Foto: Sedat Suna, dpa

    Nach dem Anschlag von Ankara mit mindestens 37 Toten setzt die Türkei auf Härte: Die Regierung, die von einer Täterschaft der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ausgeht, verstärkte die Angriffe auf die Rebellen. Vier mutmaßliche Komplizen der Täter wurden am Montag im Kurdengebiet festgenommen. Türkische Kampfjets bombardierten unterdessen Stellungen der

    Nach Regierungsangaben wurden bei dem Anschlag am Sonntagabend 37 Menschen getötet, darunter eine Attentäterin, sowie mehr als 120 weitere verletzt. Den Behörden zufolge hatten ein oder zwei Selbstmordattentäter, darunter mindestens eine Frau, ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug an einer Bushaltestelle in der Nähe des Kizilay-Platzes in Ankara explodieren lassen. Die Gegend war zur Tatzeit sehr belebt. Zu den Opfern gehörten viele Studenten und Schüler.

    Türkische Behörden vermuten PKK hinter Anschlag

    Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand, doch vermuteten die Behörden die PKK hinter der Gewalttat. "Wir glauben, dass eine Angreiferin eine Frau mit

    Laut Medienberichten war die Attentäterin eine 24-jährige Studentin, die in einem Prozess wegen PKK-Mitgliedschaft angeklagt war, sich aber für die Dauer des Verfahrens auf freiem Fuß befand.

    Die Polizei im südostanatolischen Saniurfa nahm einer Meldung der offiziellen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge vier Verdächtige fest, die bei dem Attentat in Ankara geholfen haben sollen. Laut Medienberichten war das bei dem Anschlag verwendete Fahrzeug aus der Provinz Sanliurfa nach

    Bereits dritter Anschlag in Ankara innerhalb letzter fünf Monate

    Staatschef Recep Tayyip Erdogan hatte nach dem Anschlag eine harte Antwort des Staates angekündigt und erklärt, der Terror solle "in die Knie" gezwungen werden. Es handelte sich um den dritten

    Im Oktober starben mehr als hundert Menschen bei einem Selbstmordanschlag, für den die Regierung die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich machte.

    Mitte Februar wurden nahe dem Kizilay-Platz bei einem Bombenanschlag auf einen Militärkonvoi 29 Menschen getötet. Zu dem Anschlag bekannte sich damals die extremistische Kurdenorganisation Freiheitsfalken Kurdistans (TAK), die dem Umfeld der PKK zugerechnet wird.

    Nach zwei Jahren relativer Ruhe war der Kurdenkonflikt in der Türkei im vergangenen Sommer wieder eskaliert. Die türkische Armee geht seit Dezember im Südosten des Landes mit aller Härte gegen mutmaßliche PKK-Rebellen vor.

    Deutschland verurteilt Anschlag von Ankara

    Die türkischen Luftangriffe vom Montag mit elf Kampfjets im Nordirak galten Verstecken und Waffenlagern der PKK, wie die Armee mitteilte. Die Rebellen unterhalten rund hundert Kilometer südlich der türkischen Grenze im nordirakischen Kandil-Gebirge ihr Hauptquartier.

    Die Bundesregierung verurteilte den jüngsten Anschlag in Ankara am Montag. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte in Berlin, die Regierung sei entsetzt über die Anschläge in der Türkei und in der Elfenbeinküste, wo Bewaffnete in einem Badeort 16 Menschen getötet hatten.

    Die Bundesregierung empfinde "Abscheu gegen solchen Ideologien, die nichts als Hass und Tod säen können", sagte Seibert. "Wir stehen eng an der Seite der Türkei im Kampf gegen den Terrorismus." afp

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