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Terror: Totgesagt wurde der IS-Chef schon oft

Terror

Totgesagt wurde der IS-Chef schon oft

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    Eines der wenigen Fotos von Terrorchef Abu Bakr al-Bagdadi.
    Eines der wenigen Fotos von Terrorchef Abu Bakr al-Bagdadi. Foto: dpa-Archiv

    Der Mann, den die Öffentlichkeit nur von einem Video aus dem Sommer von vor drei Jahren kennt, ist schon oft für tot erklärt worden. Das erste Mal tauchte ein angebliches Foto des Leichnams von Abu Bakr al-Bagdadi Ende 2014 auf. Da war es gerade erst ein paar Monate her, dass er das Kalifat ausgerufen und mit schwarzem Turban, schwarzem Umhang und schwarzem Bart in einer Moschee in Mossul gepredigt hatte. Das nächste Mal starb der Anführer der derzeit mächtigsten Terrorgruppe der Welt im Oktober 2015. Und dann noch einmal im Juni 2016. Zwischendurch wurde er mehrfach schwer verletzt – angeblich. Denn der meistgesuchte Terrorist der Welt regierte seinen „Islamischen Staat“ stets aus dem Verborgenen.

    Meldungen über den angeblichen Tod des IS-Anführers förderten Bagdadis Ruf als „unsichtbarer Scheich“, der den Bomben seiner Feinde stets entgeht. Jetzt soll er bei einem russischen Luftangriff nahe dem syrischen Al-Rakka, der inoffiziellen Hauptstadt des IS, umgekommen sein. Das russische Verteidigungsministerium prüft nach eigenen Angaben entsprechende Berichte. Russlands Außenminister Sergej Lawrow wollte den Tod Bagdadis aber zunächst genauso wenig bestätigen wie das Zentralkommando der US-Streitkräfte.

    Der Luftangriff soll in der Nacht zum 28. Mai erfolgt sein. Bagdadi (zu Deutsch: der Mann aus Bagdad) soll abends an einem Treffen mit anderen Anführern des Islamischen Staates teilgenommen haben. Sie sollen Routen geplant haben, um Rakka zu verlassen. Vor gut zwei Wochen hatte ein vom Westen unterstütztes Militärbündnis mit dem Sturm auf die Stadt begonnen. Bei dem Luftangriff sollen weitere Anführer des IS, 30 Kommandeure und 300 Kämpfer getötet worden sein.

    Der IS steht sowohl im syrischen Rakka als auch in seiner irakischen Hochburg Mossul kurz vor einer Niederlage. Der Tod ihres Anführers würde einen schweren Schlag für die Terrormiliz bedeuten. (dpa)

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