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Terror-Miliz: Kameruns Luftwaffe wehrt Großangriff von Boko Haram ab

Terror-Miliz

Kameruns Luftwaffe wehrt Großangriff von Boko Haram ab

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    Ein zerstörter Wagen nach einem Anschlag der Islam-Fanatiker der Boko Haram in Nigeria.
    Ein zerstörter Wagen nach einem Anschlag der Islam-Fanatiker der Boko Haram in Nigeria. Foto: EPA (dpa)

    Die Streitkräfte Kameruns haben im Norden des Landes einen Angriff von mehr als 1000 Mitgliedern der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram zurückgeschlagen. Die aus dem Nachbarland Nigeria kommenden Kämpfer überrannten am Sonntagmorgen den grenznahen Militärstützpunkt Achigashiya und hissten ihre Flagge, wie Didier Badjeck, Sprecher des Verteidigungsministeriums, sagte. Luftangriffe hätten sie aber wieder vertrieben.

    Acht kamerunische Soldaten galten zunächst als vermisst. Es sei schwierig abzuschätzen, wie viele Verluste Boko Haram erlitten habe, sagte Badjeck. Dem Sprecher zufolge war es dem Militär zunächst nicht möglich, wieder in den Stützpunkt einzurücken. Grund dafür sei die Gefahr duLrch zurückgelassene Landminen. 

    Boko Haram greift nach dem Norden von Kamerun

    Das ist die Terror-Sekte "Boko Haram"

    Die Terror-Sekte Boko Haram kämpft im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias für einen islamischen Staat. Der Name bedeutet so viel wie „westliche Erziehung ist Sünde“.

    Bei Angriffen und Anschlägen auf Sicherheitskräfte, Behörden, Schulen und Kirchen soll die Gruppierung seit dem Jahr 2009 mehr als zehntausend Menschen getötet haben.

    Schlagzeilen machen die Islamisten mit der Entführung von 276 Schülerinnen im April 2014. Der Aufruf #bringbackourgirls geht um die Welt.

    Die „nigerianischen Taliban“, wie sich die Islamisten auch nennen, machen erstmals 2004 mit einem Trainingslager „Afghanistan“ an der Grenze zum Nachbarland Niger auf sich aufmerksam.

    Gegründet wird die Sekte wohl 2002 vom Prediger Mohammed Yusuf. Er stirbt 2009 bei Kämpfen mit den Streitkräften. 2014 gilt Abubakar Shekau als Anführer.

    Die Regierung in Nigeria ist trotz des massiven Einsatzes der Armee nicht in der Lage, der Gewalt Herr zu werden.

    Boko Haram terrorisiert seit Jahren das ölreiche westafrikanische Land Nigeria. Jüngst versuchte die Gruppe aber zunehmend, auch den Norden Kameruns zu destabilisieren. Kamerun hat daher viele Truppen an die nigerianische Grenze verlegt.

    Tausende Bewohner der Grenzregion in Kamerun sind Berichten örtlicher Medien zufolge vor den jüngsten Kämpfen geflüchtet. Erst am Samstag waren bei einem der Terrorgruppe zugeschriebenen Angriff auf ein Dorf in der Gegend 30 Menschen getötet worden. 

    Die Islamisten wollen in der Region einen Gottesstaat errichten und schrecken dabei auch nicht vor Angriffen auf zivile oder militärische Ziele zurück. dpa

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