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Terror-Angst: USA warnen Deutschland-Reisende

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Terror-Angst: USA warnen Deutschland-Reisende

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    Terror-Angst: USA warnen Deutschland-Reisende
    Terror-Angst: USA warnen Deutschland-Reisende Foto: DPA

    Das amerikanische Außenministerium riet dazu, bei Besuchen von öffentlichen Plätzen in Deutschland oder der Auswahl von Hotels und Restaurants das "Ausmaß an vorhandener Sicherheit" in Betracht zu ziehen. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sieht jedoch keine Gefahr für Besucher aus dem Ausland. "Ich habe keinen Anlass für solche Reisewarnungen feststellen können", sagte Steinmeier am Donnerstag in Berlin. Terrorismus-Experten warnten unterdessen vor Panikmache.

    Auch Großbritannien wies seine Bürger auf eine erhöhte Terrorgefahr in Deutschland hin. Das Außenministerium in London sprach aber trotz der jüngsten Drohungen des islamistischen Terrornetzwerks El Kaida keine direkte Reisewarnung aus. Als mögliche Ziele von Terrorattacken nannte das britische Außenministerium öffentliche Plätze, die von ausländischen Reisenden besucht werden.

    Flughäfen und Bahnhöfe in Deutschland stehen seit einer Woche unter besonderer Beobachtung. Aus Sicherheitskreisen hieß es am Donnerstag, es gebe aber keine konkreten Hinweise für geplante Anschläge mit Boden-Luft-Raketen auf Passagier-Maschinen.

    Die "Bild"-Zeitung berichtete dagegen von einem "Horror-Szenario", wonach Terroristen versuchen könnten, einen Jumbo-Jet über Frankfurt oder einer anderen deutschen Großstadt zum Absturz zu bringen. Experten des Bundesnachrichtendienstes (BND) gingen davon aus, dass das islamistische Terrornetzwerk El Kaida Boden-Luft-Waffen habe, die nach Deutschland gelangt sein könnten, so "Bild".

    In einer am 18. September im Internet aufgetauchten Video-Botschaft hatte die Terrororganisation den sofortigen Abzug aller deutschen Soldaten aus Afghanistan gefordert. Andernfalls drohe in den Wochen nach der Bundestagswahl, die am Sonntag stattfindet, ein "böses Erwachen". Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, hatte aber am Mittwoch gesagt, dass er auch nach einem weiteren, am Dienstagabend aufgetauchten Propaganda-Video von El Kaida "keine zusätzlich neue Bedrohungslage erkennen" könne. Die Behörden nähmen die Bedrohung durch islamische Terroristen und ihre neuen Botschaften sehr ernst. Ziercke betonte aber, man reagiere angemessen, besonnen und mit Augenmaß.

    Nach dpa-Informationen sind die Behörden in Alarmbereitschaft. Die Drähte glühten, die Alarmstufe sei von Gelb auf Orange gesprungen. "Dies bedeutet, dass ein Anschlag unmittelbar bevorstehen könnte", hieß es. Vor allem an den Flughäfen ist die Polizei verstärkt präsent. Laut Bundespolizei sind besonders geschützte Fahrzeuge etwa in München, Frankfurt, Düsseldorf und Köln/Bonn unterwegs. Vielerorts sind Beamte mit schusssicheren Westen und Maschinenpistolen auf Streife. Die Bundespolizei in Baden-Württemberg verstärkte ihre Schutzmaßnahmen. Im Südwesten gibt es Hunderte von möglichen Terror- Zielen, darunter mehr als 200 US-amerikanische Einrichtungen.

    Der Terrorismusexperte Rolf Tophoven warnte im Gespräch mit dem Audiodienst der Deutschen Presse-Agentur dpa vor Hysterie und Panik. Die größte Gefahr geht nach seiner Einschätzung nicht von sogenannten Gefährdern aus, die von den Sicherheitsbehörden beobachtet würden, sondern von anonymen Islamisten. Als Beispiel nannte er die "Kofferbomber von Köln", die den Behörden nicht bekanntgewesen seien. Die beiden Libanesen hatten im Sommer 2006 in zwei Regionalzügen Koffer deponiert, in denen Bomben versteckt waren. Die Sprengsätze gingen wegen des falschen Gasgemischs nicht hoch.

    Auch führende Sicherheitsexperten von CDU und SPD warnten vor überzogenen Reaktionen. "Es bleibt trotz der Drohungen dabei, dass Deutschland eines der sichersten Länder der Welt ist", sagte der Unionsfraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU), dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag). Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dieter Wiefelspütz, sagte derselben Zeitung: "Kein Mensch muss Angst haben, sich frei in

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