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Taliban in Pakistan: Überfall auf 14-Jährige ruft weltweit Empörung hervor

Taliban in Pakistan

Überfall auf 14-Jährige ruft weltweit Empörung hervor

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    Im pakistanischen Lahore demonstrieren Unterstützer der 14-Jährigen Malala, die von den Taliban angeschossen wurde.
    Im pakistanischen Lahore demonstrieren Unterstützer der 14-Jährigen Malala, die von den Taliban angeschossen wurde. Foto: Rahat Dar, dpa

    Sie ist das Mädchen, das die Taliban fürchten. Weltweit nehmen Menschen Anteil am Schicksal der 14-jährigen Malala Yousafzai, die von einem der Extremisten am Dienstag angeschossen worden war. Inzwischen ist die schwer verletzte Kinderrechtsaktivistin in eine Spezialklinik in  Rawalpindi verlegt worden. Die Überlebenschancen lägen bei 70  Prozent, die Schussverletzung am Kopf habe "Teile des Gehirns"  geschädigt, sagte der Arzt Mumtaz Khan. Zur Ergreifung der Täter setzte die pakistanische Regierung eine Prämie von zehn Millionen  Rupien aus.

    Ärzte: Verlegung ins Ausland zu gefährlich

    Das pakistanische Militär bestätigte am Donnerstag zunächst nur den Transport der 14-Jährigen nach Rawalpindi, das in der Nähe der  Hauptstadt Islamabad liegt, und kündigte weitere Erläuterungen im  Laufe des Tages an. Offenbar sollte Yousafzai aber in der dortigen  Spezialklinik der pakistanischen Streitkräfte behandelt werden.  Zeitweise gab es Planungen, das Mädchen zur weiteren Behandlung ins  Ausland zu bringen. Die Ärzte befanden jedoch, dass dies zu  gefährlich wäre.

    Prämie für die Ergreifung der Täter

    UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bezeichnete den Anschlag auf die  Kinderrechtsaktivistin als "widerwärtig und feige". Ban würdigte  die "mutigen Bemühungen" von Yousafzai, das in der  Menschenrechtscharta verankerte Grundrecht auf Erziehung zu  fördern. US-Präsident Barack Obama sei "angewidert" von der Tat,  sagte sein Sprecher. Gewalt gegen Kinder sei "barbarisch" und "feige".

    Zehn Fakten zu Pakistan

    Pakistan heißt offiziell Islamische Republik Pakistan.

    Das Land liegt in Südasien und grenzt an den Iran, an China, Indien und Afghanistan. Außerdem an das Arabische Meer und den Indischen Ozean.

    Die Amtssprachen Pakistans sind Urdu und Englisch. Weitere Sprachen sind: Panjabi, Paschtunisch, Belutschi, Saraiki und Sindhi.

    Auf einer Fläche von 880.254 Quadratkilometern leben mehr als 172 Millionen Pakistani.

    Die Währung des Landes ist die Pakistanische Rupie.

    Pakistan wurde am 14. August 1947 unabhängig.

    Das Kfz-Kennzeichen lautet PK, die Internet-TLD ist .pk und die Telefonvorwahl die +92.

    Die Hauptstadt Pakistans ist Islamabad.

    Pakistan gilt als Rückzugsgebiet von Taliban und Al Kaida. Dort sollen sich diverse Ausbildungscamps befinden.

    Deshalb kommt es auch immer wieder zu Spannungen mit den USA.

    Der Anschlag auf Yousafzai wurde am Dienstag im Swat-Tal verübt.  Die Provinzregierung lobte eine Prämie von zehn Millionen Rupien  (rund 80.000 Euro) für Informationen aus, die zur Ergreifung der  Täter führen. Es gab zunehmend Kritik daran, dass der Anschlag  trotz starker Polizeipräsenz im Swat-Tal verübt werden konnte und  dass die Täter offenbar unerkannt entkamen. Yousafzai hatte vor  drei Jahren damit begonnen, auf einer Blog-Seite der britischen  Rundfunkgesellschaft BBC Hinweise über Gräueltaten der Taliban im  Swat-Tal zu veröffentlichen.

    Streitkräfte seit Jahre im Kampf mit Taliban

    Die pakistanischen Streitkräfte stehen seit Jahren im Kampf  gegen die Taliban, die sich im Nordwesten des Landes verschanzt  haben. Die radikalislamischen Taliban haben bereits hunderte von  Mädchen-Schulen zerstört, weil sie die weltliche Unterrichtung von  Mädchen ablehnen. Die Taliban verteidigten ihre Tat am Mittwoch.  Jede Frau, die sich ihnen entgegenstelle, müsse getötet werden,  erklärte ein Taliban-Sprecher. Das Alter des Opfers sei kein Grund  für Milde.

    Malala berichtete über die Gewalttaten der Pakistan

    Yousafzai ist durch Kritik an der radikalislamischen Bewegung bekannt geworden. Neben ihrer Tätigkeit als Bloggerin trat sie  auch wiederholt in Dokumentationen auf. Für ihre Arbeit bekam sie  im vergangenen Jahr den ersten je verliehenen Friedenspreis der  pakistanischen Regierung und wurde für eine weitere Auszeichnung  einer internationalen Organisation nominiert. (afp/AZ)

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