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TV-Duell: Letzte Runde: Barack Obama stempelt Romney ab

TV-Duell

Letzte Runde: Barack Obama stempelt Romney ab

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    Barack Obama schlägt gegen Romney zurück
    Barack Obama schlägt gegen Romney zurück Foto: dpa

    In der letzten TV-Debatte hat US-Präsident Barack Obama seinen Herausforderer Mitt Romney als außenpolitischen Neuling abgestempelt. Beide Kandidaten lieferten sich am Montagabend (Ortszeit) einen heftigen Schlagabtausch über das iranische Atomprogramm und die Umwälzungen in der arabischen Welt. Zwei Wochen vor der Wahl versuchten sie dabei, über den Umweg globaler Themen auch innenpolitisch zu punkten. Obama warf Romney bei dem Duell an der Lynn-Universität in Boca Raton in Florida fehlenden außenpolitischen Instinkt vor.

    Obama: "Jedes Mal lagen Sie falsch"

    "Jedes Mal, wenn Sie eine Meinung geäußert haben, lagen Sie falsch", sagte er. Der Präsident kritisierte, dass Romney den Einmarsch in den Irak unter seinem Vorgänger George W. Bush unterstützt habe. Außerdem habe der Republikaner Russland im Wahlkampf als größten geopolitischen Feind der USA bezeichnet. "Der Kalte Krieg ist seit 20 Jahren vorbei", hielt Obama seinem Herausforderer vor. Der Republikaner konterte, er werde in den Beziehungen mit Moskau "keine rosarote Brille" aufsetzen.

    Das ist Barack Obama

    Barack Hussein Obama Junior wurde am 4. August 1961 in Honolulu (Hawaii) geboren.

    Die Mutter war eine Anthropologin aus den USA, Obamas Vater, der die Familie wenig später verließ, war Kenianer.

    Von 1967-1970 lebte Obama in Jakarta (Indonesien), bevor die Familie wieder nach Hawaii zurückkehrte.

    Obama studierte in New York Politikwissenschaften und wenig später an der renomierten Harvard University Jura. Er beendete sein Studium als Juris Doctor.

    In Harvard lernte er 1988 auch Michelle Robinson kennen, die ebenfalls Jura studierte. 1992 heiratet das Paar und bekommt zwei Töchter.

    In Chicago schlug Obama 1992 schließlich eine politische Laufbahn ein. Er unterstützte Bill Clinton bei seinem Wahlkampf um die US-Präsidentschaft.

    Am 20. Januar 2009 wurde er zum 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt.

    Am 17. Januar 2009 wurde er als erster dunkelhäutiger Präsident Amerikas in sein Amt eingeführt.

    Im selben Jahr noch wurde ihm der Friedensnobelpreis für seinen Einsatz zur Stärkung der internationalen Diplomatie verliehen.

    Seitdem hatte Obama Schwierigkeiten, den enorm hohen Erwartungen standzuhalten. Die Wirtschaftskrise setzte seiner Regierung, die ohnehin leere Kassen übernommen hatte, schwer zugesetzt.

    Dennoch wurde Obama im November 2012 wiedergewählt. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen setzte er sich gegen seinen Konkurrenten Mitt Romney durch.

    Der russische Präsident Wladimir Putin müsse sich im Falle seiner Wahl auf "mehr Rückgrat" einstellen, sagte Romney. Damit spielte er auf einen durch eine Mikrofonpanne mitgehörten Wortwechsel zwischen Obama und Putins Vorgänger Dmitri Medwedew aus dem Frühjahr an. Damals hatte der US-Präsident gesagt, im Streit um das geplante US-Raketenabwehrsystem in Osteuropa nach der Wahl "mehr Flexibilität" zu haben. Führungsschwäche attestierte Romney dem Präsidenten auch im Umgang mit der arabischen Welt. "Wir sehen eine ziemlich dramatische Umkehr der Hoffnungen, die wir für die Region gehabt haben", sagte er. In mehreren Ländern seien Islamisten auf dem Vormarsch.

    Mitt Romney: "Ich beglückwünsche zur Tötung"

    Das ist Mitt Romney

    Willard Mitt Romney wurde am 12. März 1947 in Detroit geboren.

    Romney studierte an der renomierten Harvard University und besitzt neben seinem Master in Business Administration auch einen Abschluss in Rechtswissenschaften.

    Seit 1969 ist Romney verheiratet und hat mittlerweile fünf Söhne und 16 Enkelkinder.

    Romney ist überzeugter Mormone und war unter anderem ab 1966 für zwei Jahre missionarisch in Frankreich tätig.

    Im Jahr 2002 wurde Romney zum 70. Gouvernour des Bundesstaats Massachusetts gewählt.

    Dabei setzte er sich mit 50% der Stimmen durch, was im liberalen Massachusetts für einen Aufschrei sorgte. Dort stellt im Regelfall die demokratische Partei die Regierung.

    Im Jahr 2005 kündigte Romney an für die US-Präsidentschaftswahl 2008 zu kandidieren.

    Obwohl er in einigen Bundesstaaten gute Ergebnisse erzielen konnte, musste sich Romney letztlich John McCain geschlagen geben, der später die Wahl gegen den Demokraten Barack Obama verlor.

    Bei der Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahl 2012 lief es dann besser für Romney: am 29. Mai 2012 sicherte er sich die nötige Stimmanzahl für eine mögliche Präsidentschaftskandidatur. Gegen Amtsinhaber Obama unterlag Romney aber.

    Romney lehnt gleichgeschechtliche Ehen ab, befürwortet die Sendung von Soldaten in den Irak und hat eine harte Haltung gegenüber illegalen Einwanderern.

    "Ich beglückwünsche den Präsidenten zur Tötung von Osama bin Laden", sagte Romney. Die Jagd auf die Führung des Terrornetzwerks Al-Kaida reiche aber nicht aus. Der Republikaner forderte eine "umfassende und robuste" Strategie, damit die Menschen in muslimischen Ländern "den radikalen, gewalttätigen Extremismus zurückweisen". Beide Kandidaten bekräftigten, dass sie keine atomare Bewaffnung des Iran dulden würden. "Solange ich Präsident der Vereinigten Staaten bin, wird

    Dabei betonte er seine Unterstützung für den engen Verbündeten Israel, der sich durch das iranische Atomprogramm direkt bedroht sieht: "Ich werde an der Seite Israels stehen, wenn es angegriffen wird." Romney kritisierte dagegen, dass sich die Beziehungen zwischen den USA und Israel unter Obama verschlechtert hätten. Das iranische Atomprogramm nannte der Republikaner "inakzeptabel". Als Präsident werde er sich für eine Verschärfung der Sanktionen gegen Teheran einsetzen. "Und natürlich ist eine militärische Aktion das letzte Mittel", sagte Romney, der einen nuklear bewaffneten Iran als "größte Bedrohung der Welt" bezeichnete. Obama erklärte dagegen, für ihn gehe die größte Gefahr weiter von Terrornetzwerken wie Al-Kaida aus. Immer wieder glitt die Debatte in die Innen- und Wirtschaftspolitik ab.

    Romney: Härtere Haltung gegen China

    Der Präsident sagte, sein Herausforderer stehe für "die Außenpolitik der 80er Jahre, die Gesellschaftspolitik der 50er Jahre und die Wirtschaftspolitik der 20er Jahre". Romney kündigte an, als Präsident eine härtere Haltung im Handelskonflikt mit China einzunehmen. Die USA verlören Jobs, weil Peking "nicht nach den gleichen Regeln spielt", sagte er. Romney erneuerte sein Versprechen, in seiner Amtszeit zwölf Millionen Arbeitsplätze zu schaffen. (afp, AZ)

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