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"Systematische Menschenrechtsverletzungen": UN-Vollversammlung verurteilt Gewalt in Syrien

"Systematische Menschenrechtsverletzungen"

UN-Vollversammlung verurteilt Gewalt in Syrien

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    Die UN-Vollversammlung hat in einer Resolution das sofortige Ende der Gewalt in Syrien gefordert.
    Die UN-Vollversammlung hat in einer Resolution das sofortige Ende der Gewalt in Syrien gefordert. Foto: dpa

    Die UN-Vollversammlung hat in einer Resolution das sofortige Ende der  Gewalt in Syrien gefordert.  Mit großer Mehrheit stimmte das Gremium am Donnerstag in New York für den Entwurf, in dem die blutige Unterdrückung der  Protestbewegung gegen Staatschef Baschar al-Assad verurteilt wird.  Nach Einschätzung der US-Geheimdienstes hat das Terrornetzwerk Al-Kaida Teile der syrischen Oppositionsbewegung unterwandert.

    In der Resolution werden "systematische Menschenrechtsverletzungen"  in Syrien angeprangert. Die syrische Führung wird aufgerufen, die  Gewalt gegen die Zivilbevölkerung "unverzüglich" einzustellen. Auch alle "bewaffneten Gruppen" müssten die Gewalt beenden. Außerdem wird ein Plan der Arabischen Liga für einen demokratischen Übergang  in dem Land unterstützt und die Benennung eines UN-Sonderbeauftragten für Syrien empfohlen.

    137 Staaten stimmen für die Resolution

    Für die Resolution stimmten die Vertreter von 137 Staaten. Zwölf  Länder, darunter Russland und China, votierten dagegen, 17  enthielten sich. Die Resolution hat allerdings nur symbolischen  Charakter und ist völkerrechtlich nicht bindend. Eine Resolution  des UN-Sicherheitsrats zu Syrien kam bislang wegen des Widerstands  der Veto-Mächte China und Russland nicht zustande. In der  UN-Vollversammlung, der 193 Länder angehören, gibt es kein  Veto-Recht.

    UN-Generalsekretär Ban Ki Moon begrüßte die Resolution als eine  seit langem erwartete Botschaft. Die syrische Führung müsse diesen  "Aufruf der internationalen Gemeinschaft und die Stimme des  syrischen Volkes" hören. "Dem Blutvergießen muss ein Ende gesetzt  werden." Beim brutalen Vorgehen der syrischen Sicherheitskräfte  gegen die Oppositionsbewegung sind nach Angaben von Aktivisten  bislang mehr als 6000 Menschen getötet worden.

    Westerwelle: Resolution ein "klares Zeichen der Solidarität mit dem syrischen  Volk"

    Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) bezeichnete die  Resolution als "klares Zeichen der Solidarität mit dem syrischen  Volk und der Verurteilung der Gewalt des Assad-Regimes". Mit Blick  auf den Widerstand Russlands und Chinas gegen eine Verurteilung  Assads erklärte Westerwelle, dass so viele Staaten die Resolution  unterstützt hätten, sei ein "klares Zeichen auch an diejenigen, die  bisher abseits stehen, sich nunmehr konstruktiv an den  Lösungsbemühungen der Arabischen Liga zu beteiligen".

    Ebenfalls mit Blick auf Russland und China erklärte Frankreichs  Außenminister Alain Juppé, jeder müsse aus dieser "beispielhaften  Mobilisierung der Vereinten Nationen" seine Schlüsse ziehen. Sein  britischer Kollege William Hague erklärte, die Botschaft sei  "eindeutig": "Die Gewalt muss sofort enden." Der syrische  UN-Botschafter Baschar Dschaafari kritisierte die Resolution  dagegen als "unausgeglichen" und als Einmischung in innere  Angelegenheiten.

    US-Geheimdienst: Bomebenanschläge tragen Handschrift von Al-Kaida

    Bei einer Anhörung vor einem Senatsausschuss sagte  US-Geheimdienstdirektor James Clapper, jüngste Bombenanschläge in der Hauptstadt Damaskus und in der Wirtschaftsmetropole Aleppo trügen die Handschrift von Al-Kaida. "Daher glauben wir, dass  Al-Kaida aus dem Irak sich nach Syrien ausbreitet." Extremisten  hätten sich offenbar in verschiedene syrische Oppositionsgruppen  infiltriert, vermutlich ohne deren Wissen, sagte Clapper.

    Syrien: Das ist die Opposition

    Die beiden wichtigsten syrischen Oppositionsgruppen sind der syrische Nationalrat und das Nationale Koordinationskomitee für Demokratischen Wandel. Lange Zeit waren sie in grundsätzlichen Fragen zerstritten.

    Jetzt bereiten sie sich gemeinsam auf eine Zeit nach dem Sturz des Regimes vor.

    Der Nationalrat wurde im September von Oppositionsgruppen in Istanbul gegründet.

    Er hat 230 Mitglieder; die meisten leben im Exil.

    Vorsitzender ist der Sorbonne-Professor Burhan Ghaliun. Dem Gremium gehören Repräsentanten verschiedener politischer Gruppierungen an.

    Darunter sind die in Syrien verbotene Muslimbruderschaft, die sogenannten Revolutionskomitees und Vertreter des liberalen Lagers. Auch Kurden sind vertreten.

    Ziel ist der Sturz des Regimes von Präsident Baschar al-Assad.

    Das Koordinationskomitee wurde bereits im Mai in Syrien gegründet.

    Ihm gehören vor allem linksgerichtete Gruppen an.

    Dazu kommen kurdische Parteien.

    Lange Zeit plädierten Vertreter dieses Bündnisses für einen Dialog mit der Regierung.

    Einer ihrer führenden Repräsentanten ist Haytham Manna, der in Kairo die Vereinbarung auf ein Zusammengehen der beiden Oppositionsgruppen unterzeichnet hat.

    US-Verteidigungsminister Leon Panetta sagte bei einer  Pressekonferenz mit Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière  (CDU) in Washington, die Anwesenheit von Al-Kaida-Kämpfern in  Syrien sei "besorgniserregend". Unklar sei aber noch, welche Rolle  die Extremisten spielten. afp

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