Der französische Präsident Nikolas Sarkozy bestätigte in Brüssel entsprechende Informationen aus dem Libanon. Sarkozy sagte bei einer eilends einberufenen Pressekonferenz während des EU-Gipfels am Abend, Bouvier und ihr Begleiter seien aus Syrien in den
Bouvier hatte am Mittwoch vergangener Woche beim Beschuss eines als Pressezentrum der Rebellen genutzten Gebäudes in Homs eine schwere Beinverletzung erlitten. Seither harrten die "Figaro"-Reporterin und der Fotograf Daniels in der von der syrischen Armee umzingelten Stadt aus.
Bouvier war nach Angaben eines mutmaßlichen Mitgliedes der sogenannten Freien Syrischen Armee zunächst in der Nacht zum Dienstag mit dem britischen Fotografen Paul Conroy in Richtung libanesischer Grenze unterwegs gewesen. Dort seien sie von Truppen von Präsident Baschar al-Assad mit Artilleriegeschützen angegriffen worden. Ein Teil der Gruppe habe mit Conroy die Grenze erreicht. Ein anderer Teil habe Bouvier, die wegen ihrer Beinverletzung nicht laufen konnte, zurück nach Homs gebracht.
Der Redaktionsdirektor des "Figaro", Etienne Mougeotte, sagte dem Sender LCI, es habe zwei Möglichkeiten gegeben, Bouvier in Sicherheit zu bringen: mit Hilfe des Roten Kreuzes oder mit Hilfe der aus Deserteuren gebildeten Freien Syrischen Armee (FSA). Schließlich seien es die Soldaten der FSA gewesen, die Bouvier über die Grenze gebracht hätten. Zwei weitere Journalisten, die in Homs nach dem Angriff vom 22. Februar eingeschlossen waren, der Brite Paul Conroy und der Spanier Javier Espinosa, waren in den vergangenen Tagen in den Libanon geflohen.
Die syrischen Truppen, die Homs seit Wochen unter Beschuss genommen hatten, erklärten am Donnerstag, sie hätten das umkämpfte Viertel Baba Amr vollständig unter ihre Kontrolle gebracht. Am Mittwoch hatten sie dort eine Bodenoffensive gestartet.
Bouvier und Conroy waren in der umkämpften Stadt Homs zusammen mit weiteren Kollegen in einen Artillerieangriff geraten. Die amerikanische "Sunday-Times"-Kriegsreporterin Marie Colvin und der französische Fotograf Remi Ochlik kamen dabei ums Leben. Sie wurden nach Angaben von Oppositionellen mittlerweile vor Ort beerdigt. Eine Aufbewahrung der Leichen sei nicht möglich gewesen, weil es keinen Strom für die notwendige Kühlung gebe, hieß es. dpa/afp