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Syrien-Konflikt: Abgefangene E-Mails bieten Einblick in Assads Leben

Syrien-Konflikt

Abgefangene E-Mails bieten Einblick in Assads Leben

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    Angeblich private E-Mails von Baschar al-Assad und  seiner Frau Asma geben Einblicke in das Leben des Syrischen Despoten.
    Angeblich private E-Mails von Baschar al-Assad und  seiner Frau Asma geben Einblicke in das Leben des Syrischen Despoten. Foto: dpa

    Der britischen Guardianhat private E-Mails, die angeblich von Syriens Präsidenten Baschar al-Assad stammen, veröffentlicht. Die über 3000 E-Mails seien von einer Quelle in der syrischen Opposition weitergeleitet worden. Es sei allerdings nicht auszuschließen,  dass es Fälschungen seien, gab die britische Tageszeitung zu.

    Umgang mit Protesten: Syrien soll sich vom Iran beraten haben lassen

    Die Texte zeigen, dass sich die syrische Regierung im Umgang mit den Protesten offenbar vom Iran beraten ließ. So erzählte Assads  Medienberater von einem Treffen mit dem politischen Berater des  iranischen Botschafters. In der E-Mail wird Assad geraten, mit  einer "machtvollen und gewaltigen" Sprache aufzutreten, auf  Unterstützung durch "befreundete Staaten" hinzuweisen und Infos  über das Militärpotenzial der Führung durchsickern zu lassen, um  Gegner abzuschrecken.

    In einer weiteren E-Mail offenbar von Assads Berater für die  Protesthochburgen  ist von Einsätzen die Rede, um in "Idlib und Hama  staatliche Kontrolle und Autorität wieder herzustellen". Assads  Frau erhielt demnach wohl eine Nachricht von Majassa al-Thani, der  Tochter des Emirs von Katar, in der diese dem Ehepaar Asyl zum Gang  ins Exil rät. "Wir haben zweierlei gesehen: Machthaber, die  zurücktreten und politisches

    Assads Ehefrau: Kerzenständer für tausende Dollar

    Weitere E-Mails belegen offenbar den ausschweifenden Lebensstil  des Präsidentenpaars, wonach die Ehefrau Assads im Internet für tausende Dollar Kerzenständer und Kronleuchter bestellte. Der Präsident interessiert sich offenbar für britische Musikbands wie Right Said Fred und New Order.

    Syrien-Konflikt: Mehr als 8500 Tote

    Die syrische Führung weigert sich seit Beginn der Proteste vor genau einem Jahr, diese als solche anzuerkennen und spricht von  Taten "bewaffneter Terroristen". Seit die Revolte mit  Demonstrationen am 15. und 16. März 2011 in Damaskus begonnen  hatte, starben Schätzungen zufolge mehr als 8500 Menschen. Rund 200  internationale Organisationen forderten am Donnerstag ein Ende der  Gewalt und mahnten vor allem Russland und China dazu, eine  Verurteilung durch den UN-Sicherheitsrat nicht länger zu blockieren.

    Syrien: Die Proteste gehen weiter

    In Damaskus, Aleppo und weiteren Städten folgten zehntausende  Regierungsanhänger einem Aufruf der Staatsmedien, für Assad und  "jedes verlorene Leben im Kampf für Syrien" zu demonstrieren. Die  Kundgebungsteilnehmer hielten Porträts von Assad in den Händen. Die  Opposition hatte ihrerseits zu Protesten aufgerufen.

    Die Gewalt hielt indes an: In der am Mittwoch von  Regierungstruppen eingenommenen Stadt Idlib wurden die mit  Folterspuren übersäten Leichen von 23 Menschen entdeckt. In der  Provinz starben nach Angaben von Aktivisten am Donnerstag  mindestens fünf Menschen, auch in der Region Deir Essor kam es zu  gewaltsamen Zusammenstößen. AZ, afp

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