Als Jahrhundertkatastrophe bezeichnet Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) die Lage der Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten in Syrien und im Nordirak. Allein in den vergangenen Monaten seien mehr als 600 000 Menschen in die kurdischen Gebiete im
Deutsche Hilfe soll noch einmal aufgestockt werden
Heute werden in Berlin die Vertreter von 40 Staaten und Organisationen darüber beraten, wie sie den Flüchtlingen helfen können. Mathias Mogge von der Welthungerhilfe kritisiert, bislang sei die Hilfe für die Flüchtlinge „absolut unterfinanziert“. Müller sieht bei der Bewältigung des Flüchtlingsproblems vor allem die Europäische Union in der Pflicht. Die Mittel seien da, es müssten lediglich neue Prioritäten gesetzt werden, begründet der Minister seine Forderung nach einer „Sondermilliarde“ aus bestehenden EU-Töpfen.
Als sofortige Konsequenz kündigt Müller an, die deutsche Hilfe noch einmal aufzustocken und ein eigenes Camp für Kinder und Familien im Nordirak einzurichten. Auch die Arabische Liga könne noch mehr Engagement zeigen.
Um die „Fluchtursachen“ effektiv zu bekämpfen, müsse vor Ort und in den Nachbarländern eine funktionierende Infrastruktur aufgebaut werden. Dazu zählen in erster Linie die Versorgung mit sauberem Trinkwasser, aber auch mit Licht und Strom sowie die Einrichtung von Schulen.