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Suche nach dem neuen Bundespräsidenten: SPD-Chef Gabriel droht mit eigenem Kandidaten

Suche nach dem neuen Bundespräsidenten

SPD-Chef Gabriel droht mit eigenem Kandidaten

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    Sigmar Gabriel droht der Regierung unter Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einem eigenen Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten.
    Sigmar Gabriel droht der Regierung unter Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einem eigenen Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten. Foto: dpa

    Wenn Bundeskanzlerin  Angela Merkel (CDU) und die schwarze-gelbe Koalition "keine  ernsthaften Gespräche" mit der Opposition führten, "wären wir in  der Pflicht, einen besseren Gegenvorschlag zu machen", sagte  Gabriel der Zeitung "Bild am Sonntag" in einem Interview. Er hoffe aber nicht, dass es dazu komme.

    Gabriel warnt Merkel vor machtpolitischer Taktik

    Nachdrücklich warnte Gabriel die Kanzlerin vor machtpolitischer Taktik bei der Präsidentensuche: "Wir machen nicht mit, wenn wir nach der Methode 'Friss Vogel oder stirb' von der Merkel-Koalition einen Kandidaten vorgesetzt bekommen", sagte er dem Blatt. Er erwarte von der Kanzlerin, "dass sie ohne Vorfestlegung ihrer Koalition auf einen Namen in die Gespräche mit uns geht."

    Damit das Vertrauen der Bürger in die Handlungsfähigkeit der  Parteien nicht weiter leide, müsse so schnell wie möglich ein Kandidat gefunden werden, forderte Gabriel. Aus Zeitdruck will er jedoch keine unnötigen Kompromisse schließen: "Bei der  Kandidatensuche geht Qualität vor Schnelligkeit."

    Scharf attackierte der SPD-Vorsitzende Merkels Verhalten: "Innerhalb eines Jahres sind es ihre persönlichen  Personalentscheidungen, die alle bürgerlichen Werte wie Anstand,  Ehrlichkeit und Pflichtbewusstsein im Amt ruiniert haben. Erst die Hochstapelei des Herrn zu Guttenberg und nun auch noch Christian Wulff", sagte er. Merkel habe Wulff so lange im Amt gelassen, bis  die Staatsanwaltschaft vor der Tür gestanden habe.

    Kandidatenkür noch am Sonntag?

    Wulff hatte mit seinem Rücktritt zwei Monate nach Beginn seiner  Kredit- und Medienaffäre auf die drohende Aufhebung seiner  Immunität reagiert. Ein Nachfolger muss binnen 30 Tagen, also bis  zum 18. März gewählt werden. SPD und Grüne gingen am Samstag davon  aus, dass sie für Sonntag zu einem von Merkel angekündigten Konsensgespräch zur Kandidatensuche eingeladen werden. afp/AZ

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