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Streit zwischen CDU und CSU: Der Harmonie-Killer Pkw-Maut

Streit zwischen CDU und CSU

Der Harmonie-Killer Pkw-Maut

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    Was die Pkw-Maut angeht, herrscht schlechte Stimmung zwischen den Schwesterparteien CDU und CSU.
    Was die Pkw-Maut angeht, herrscht schlechte Stimmung zwischen den Schwesterparteien CDU und CSU. Foto: Jens Büttner (dpa)

    Zwischen CDU und CSU wird inzwischen ganz offen über die Pkw-Maut gestritten. Und dass die Diskussionen um die Maut bald vorbei sein könnten, wird derzeit offenbar noch nicht einmal im Verkehrsministerium erwartet. Dass es zu Dobrindts Konzept "verschiedene Meinungen" gebe, sei "normal", sagte am Montag eine Sprecherin des Ministeriums in Berlin. Als nächstes werde der Gesetzentwurf vorgelegt - dann werde die Debatte sicher weitergehen.

    Kritik aus CDU: Pkw-Maut als Gefahr für die Wirtschaft in Grenzregion

    Kritik an den Maut-Plänen von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) war am Wochenende unter anderem von Laschet und vom baden-württembergischen CDU-Landesvorsitzenden Thomas Strobl gekommen. Vor 30 Jahren seien durch die Abschaffung der Grenzkontrollen im Westen neue Lebens- und Wirtschaftsräume ermöglicht worden. Dies dürfe jetzt nicht "durch Bürokratie, Wegelagerei und neue Grenzen zerstört werden", hatte Laschet der "Bild am Sonntag" gesagt. Strobl verwies in der gleichen Zeitung auf Gefahren für die Wirtschaft in der Grenzregion Südbaden.

    Scheuer tut Kritik als "peinliches Sommertheater" ab

    Die Kritik aus den Reihen der CDU zeuge von "tiefer Ahnungslosigkeit" konterte Scheuer in der "SZ". Zudem wies Scheuer gegenüber der Zeitung die Kritik aus der Schwesterpartei CDU an den Plänen als "peinliches Sommertheater" zurück. Auch die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) verteidigte Dobrindts Pkw-Maut-Pläne. "Wir können nicht dauernd den maroden Zustand unserer Straßen beklagen und uns gleichzeitig nicht darum kümmern, wie wir den Straßenbau in Zukunft finanzieren wollen", sagte Aigner der Zeitung.

    Laschet, der auch Vorsitzender des CDU-Landesverbands in Nordrhein-Westfalen ist, bekräftigte seinerseits seine Kritik: "Die Maut wäre eine Konjunkturbremse", sagte er der "Passauer Neuen Presse" vom Montag. Sie schade dem Mittelstand und zerstöre das "normale grenzüberschreitende Leben", warnte Laschet.

    Dobrindt hatte sein Konzept für eine Pkw-Maut in Deutschland Anfang Juli vorgestellt. Die Abgabe will der Minister über ein Vignettensystem eintreiben. Deutsche Halter sollen über einen Freibetrag in der Kfz-Steuer entlastet werden.

    Mitten in der Maut-Debatte veröffentlichte Dobrindts Ministerium am Montag eine neue Prognose zum Verkehrswachstum in Deutschland. Die Bundesregierung geht demnach davon aus, dass der Autoverkehr im laufenden Jahr um 1,4 Prozent wachsen wird, im kommenden Jahr um ein weiteres Prozent. Dies liege unter anderem "an den steigenden Einkommen der Bevölkerung und dem wachsenden Pkw-Bestand", teilte das Verkehrsministerium mit. Auch der Transport auf der Straße wird der Prognose zufolge deutlich wachsen, nämlich um 4,0 Prozent in diesem und um 2,6 Prozent im nächsten Jahr.

    Außer auf der Straße würden auch der Verkehr auf der Schiene sowie der Luftverkehr in diesem wie im kommenden Jahr weiter zulegen, erklärte das Ministerium. Grundlage für die Berechnung war den Angaben zufolge die Frühjahrsprognose der Bundesregierung für die wirtschaftliche Entwicklung. Demnach wächst die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 1,8 und im kommenden Jahr um 2,0 Prozent. afp/AZ

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