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Streik: Lufthansa streicht am Dienstag mehr als 800 Flüge

Streik

Lufthansa streicht am Dienstag mehr als 800 Flüge

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    Neben Frankfurt sind die Flughäfen in München, Köln und Bremen betroffen.
    Neben Frankfurt sind die Flughäfen in München, Köln und Bremen betroffen. Foto: Boris Roessler, dpa

    Flugpassagiere müssen am Dienstag in Deutschland mit Flugausfällen und massiven Verspätungen rechnen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi kündigte am Montag Warnstreiks an den beiden größten deutschen Flughäfen in Frankfurt am Main und München sowie den Airports in Köln und Bremen an. Die Gewerkschaft erhöht damit im Tarifstreit des öffentlichen Diensts den Druck auf die Arbeitgeber. Die Lufthansa hat angekündigt, mehr als 800 Flüge zu streichen. Davon sind rund 90.000 Fluggäste betroffen, wie die Fluggesellschaft am Montag in Frankfurt am Main mitteilte.

    Reisende sollten sich über den Status ihres Flugs informieren

    Damit fällt rund die Hälfte der ursprünglich geplanten 1600 Lufthansa-Flüge aus. Unter den gestrichenen Flügen sind auch 58 Langstreckenverbindungen. Am Mittwoch soll der Flugbetrieb laut dem Unternehmen wieder planmäßig laufen. Die Lufthansa veröffentlichte auf ihrer Website einen Ersatzflugplan.

    Alle Passagiere, die einen Flug von oder über Frankfurt und München gebucht haben, können diesen lauft Lufthansa innerhalb der nächsten sieben Tage kostenlos umbuchen. Auf innerdeutschen Strecken können Flugpassagiere Züge der Deutschen Bahn nutzen. Die Lufthansa reagierte mit Unverständnis auf die angekündigten Warnstreiks. "Es ist vollkommen inakzeptabel, dass die Gewerkschaft diesen Konflikt auf dem Rücken unbeteiligter Fluggäste austrägt", erklärte Lufthansa-Personalvorstand Bettina Volkens.

    Die Gewerkschaften rufen für Dienstag in allen Bundesländern zu Streiks auf

    Betroffen sind laut Verdi alle Bereiche des öffentlichen Diensts bei Bund und Kommunen. In Nordrhein-Westfalen soll beispielsweise der Nahverkehr bestreikt werden. Auch in Kitas sind Warnstreiks geplant.

    Für Chaos dürften aber vor allem die Warnstreiks an vier Flughäfen sorgen. Es sei davon auszugehen, dass es zu starken Einschränkungen im Flugverkehr komme, zeigte sich Verdi überzeugt. Zum Streik sind die Bodenverkehrsdienste und teilweise die Flughafenfeuerwehr aufgerufen. Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport teilte bereits mit, es würden "erhebliche Verzögerungen im Betriebsablauf sowie Flugausfälle" erwartet. Einige Kontrollstellen seien durch die Streiks geschlossen, so dass die Passagiere ihre Flüge an den betroffenen Gates nicht erreichen könnten. Es sei auch "ganztägig mit erhöhten Wartezeiten" zu rechnen.

    Die Gewerkschaften wollen die gesamte Woche mit Warnstreiks Druck auf die Arbeitgeber machen. Bis zum Freitag soll es in allen Bundesländern Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen geben. Die Beschäftigten erhöhten den Druck, "damit die Arbeitgeber ihre Blockadehaltung endlich aufgeben", erklärte Verdi-Chef Frank Bsirske. In der nächsten Verhandlungsrunde müsse es zu einem tragfähigen Ergebnis kommen.

    Verdi-Chef Bsirske verteidigte die Forderung erneut

    Die Tarifverhandlungen für die 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen sollen am Sonntag und Montag fortgesetzt werden. In beiden bisherigen Verhandlungsrunden gab es keine Annäherung. Die Gewerkschaften des öffentlichen Diensts fordern ein Gehaltsplus von sechs Prozent, mindestens aber 200 Euro monatlich mehr. "Die Wirtschaft boomt, und die Steuereinnahmen von Bund und Kommunen sind so hoch wie lange nicht mehr", erklärte Bsirske. Die Beschäftigten an der guten wirtschaftlichen Entwicklung teilhaben zu lassen, sei nicht nur fair, sondern sichere auch die Zukunft des öffentlichen Diensts. Das liege im Interesse aller Bürger. (afp)

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