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Strafverfolgung: Vorratsdatenspeicherung: Bundesregierung lässt Frist der EU verstreichen

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Vorratsdatenspeicherung: Bundesregierung lässt Frist der EU verstreichen

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    Vorratsdatenspeicherung - EU-Frist wird wohl verstreichen: Die Bundesregierung will die EU-Kommission noch in dieser Woche über ihr weiteres Vorgehen bei der Vorratsdatenspeicherung informieren.
    Vorratsdatenspeicherung - EU-Frist wird wohl verstreichen: Die Bundesregierung will die EU-Kommission noch in dieser Woche über ihr weiteres Vorgehen bei der Vorratsdatenspeicherung informieren. Foto: dpa

    Vorratsdatenspeicherung - EU-Frist wird wohl verstreichen: Die Bundesregierung will die EU-Kommission noch in dieser Woche über ihr weiteres Vorgehen bei der Vorratsdatenspeicherung informieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geht davon aus, dass es eine von den beteiligten Ministerien abgestimmte Stellungnahme geben wird, wie Vizeregierungssprecher Georg Streiter am Montag sagte.

    Vorratsdatenspeicherung: Regierung verzichtet

    Darin solle erklärt werden, was die Regierung bereits unternommen habe und was sie noch plane. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung vom Montag berichtet, die Regierung wolle vorerst auf die von der EU geforderte Regelung der Vorratsdatenspeicherung verzichten. Grund sei der anhaltende Streit darüber in der Koalition, hieß es unter Berufung auf Angaben aus deutschen EU-Kreisen.

    Streit über Vorratsdatenspeicherung

    Während Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) und die Unionsspitze gemäß den Forderungen der EU auf eine sechsmonatige generelle Speicherung von Telekommunikationsdaten dringen, lehnen Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und ihre FDP eine solche anlasslose Speicherung ab.

    Die EU-Kommission dringt auf die Umsetzung ihrer Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung und hat Deutschland dafür eine Frist gesetzt, die am Donnerstag abläuft. Danach drohen

    Vorratsdatenspeicherung: "Da gibt es unterschiedliche Sichtweisen"

    So habe der Gesetzgeber die Unternehmen verpflichtet, Telekommmunikationsdaten vorzuhalten. Nun befänden sich die Ministerien für Justiz und Inneres in der Abstimmung darüber, ob die Richtlinie in vollem Umfang umgesetzt werde und wie das gegebenenfalls geschehen solle. "Da gibt es unterschiedliche Sichtweisen", sagte Merzlufft.

    Friedrich habe immer wieder betont, dass europäisches Recht auch in Deutschland umgesetzt werden müsse, sagte eine Sprecherin. Die Justizministerin erhielt unterdessen Rückendeckung von FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle.

    EU droht mit Strafen

    Die EU-Kommission drohe Deutschland mit einer Strafe, obwohl die Brüsseler Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung überarbeitet werden solle, sagte Brüderle der "Rheinpfalz" vom Montag. "Das passt nicht zusammen." Leutheusser-Schnarrenberger habe einen guten Kompromiss vorgelegt, der gangbar sei, sagte Brüderle. (afp, AZ)

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