Mit dem Wetter kann man es nie allen recht machen: Hier wird gejammert, wenn es regnet, dort über Hitze und Trockenheit geklagt. Doch gegen das, was da ab heute vom Himmel kommt, kann nun wirklich niemand etwas haben: Bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde prasseln mit den sogenannten Perseiden über Europa nieder – und dabei spielt wahrscheinlich sogar das Wetter mit.
Der große Moment kann schnell vorbei sein
Der Höhepunkt dieses alljährlichen Spektakels liegt in der Nacht von Samstag auf Sonntag, dann soll ein Hochdruckgebiet den Himmel aufklaren. „Am besten ziehen Sie sich warm an, nehmen ein Fernglas mit und suchen sich ab Mitternacht draußen ein Plätzchen mit guter Sicht“, empfiehlt Martin Mayer von der Sternwarte in Streitheim (Kreis Augsburg). Und dann heißt es warten. Denn es kann dauern, bis es tatsächlich Sterne regnet. Der große Moment kann aber auch schnell wieder vorbei sein. Der Meteorstrom sei wie der Lokführer, den man in einer scharfen Kurve bei einer Zugfahrt kurz erblicken könne.
Sechzig Kilometer pro Sekunde
„Wir können jetzt mehr Schnuppen als sonst beobachten, weil wir gerade genau die Fahrtrichtung der Erde um die Sonne sehen“, erklärt der Experte. Die Teilchen des Kometen 109P/Swift-Tuttle dringen in die Atmosphäre ein und verglühen dort als Meteore. Dabei erreichen sie eine Geschwindigkeit von 60 Kilometern pro Sekunde, also 216000 Kilometern pro Stunde. Ein Raumschiff wäre mit diesem Tempo binnen knapp zwei Stunden beim Mond.