Ein Attentäter habe sich nach dem Freitagsgebet vor einer Moschee im historischen Stadtviertel Midan in die Luft gesprengt, berichtete das Staatsfernsehen. Zehntausende Menschen demonstrierten Regierungsgegnern zufolge landesweit trotz brüchiger Waffenruhe gegen Präsident Baschar al-Assad.
Aufnahmen vom Anschlagsort in Damaskus zeigten eine verwüstete Fläche mit Toten und Leichenteilen unter einer Brücke. Unter den Getöteten und rund 30 Verletzten waren den Angaben zufolge Zivilisten und Sicherheitskräfte. Bereits zuvor hatte sich der oppositionellen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London zufolge in einem Industriegebiet von
In der zweitgrößten syrischen Stadt Aleppo töteten bewaffnete Männer der Beobachtungsstelle zufolge drei Sicherheitsagenten. Ebenfalls in
Derzeit befindet sich ein kleiner Voraustrupp von UN-Mitarbeitern zur Vorbereitung einer Beobachtermission im Land. Sie soll eine mit der syrischen Führung vereinbarte Waffenruhe überwachen, die offiziell am 12. April in Kraft trat, aber brüchig ist. Der Syrien-Sondergesandte von UNO und Arabischer Liga, Kofi Annan, strebt eine rasche Aufstockung der Mission auf 300 Mitarbeiter an.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon warf Damaskus "Verstöße" gegen die Waffenruhe vor und forderte Assad auf, "umgehend" seine Truppen und schweren Waffen wie vereinbart aus den Städten abziehen. Die Arabische Liga forderte vom UN-Sicherheitsrat den "sofortigen Schutz von Zivilisten".
Die US-Botschafterin bei der UNO, Susan Rice, verlangte weitere Sanktionen gegen Syrien, sollte das Land seine Zusagen nicht einhalten. Insbesondere müsse der UN-Beobachtermission im Land ein freies Arbeiten ermöglicht werden. NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen forderte Damaskus auf, Annans Sechs-Punkte-Plan umzusetzen. Notwendig sei eine "politische, friedliche Lösung". Die Militärallianz habe "keine Absicht, in Syrien zu intervenieren".
Das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) gab die Zahl seit Ausbruch der Gewalt vor mehr als einem Jahr geflohenen Syrer mit mehr als 65.000 an. Die meisten seien in die Türkei oder in den Libanon geflohen. Laut afp