Einen entsprechenden Spiegel-Bericht bestätigte das Ministerium am Donnerstag. Ein Sprecher des Ministeriums fügte hinzu, die Nachverzollung sei eingeleitet. Dass dies nicht früher geschehen sei, sei auf ein "Missverständnis" zurückzuführen.
Laut Spiegel hatte Niebel den neun Quadratmeter großen Teppich während einer Dienstreise im März in Kabul für rund 1400 Dollar (rund 1000 Euro) erstanden. Da er und seine Mitarbeiter jedoch mit einer Linienmaschine nach Kabul gereist sei, habe er das Souvenir nicht mitnehmen können. Deshalb sei der sperrige, 30 Kilogramm schwere Teppich in der Deutschen Botschaft geblieben.
In BND-Maschine nach Berlin transportiert
Die Botschaft habe den Referenten des Ministers am 17. Mai per E-mail informiert, dass der Teppich drei Tage später in einer Maschine des Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes (BND) von Kabul nach Berlin transportiert werde. Hierbei handelte es sich nach Auskunft des Ministeriums um einen "persönlichen Gefallen". Eine Bezahlung sei nicht erfolgt.
Dem Ministerium zufolge wurde der Teppich am 20. Mai am Flughafen Berlin-Schönefeld auf dem Rollfeld übergeben - laut Spiegel an einen Fahrer Niebels. Der Minister sei davon ausgegangen, dass die Verzollung direkt nach Erhalt beantragt worden sei - was jedoch nicht der Fall war.
Am Mittwoch, so die Auskunft des Ministeriums am Donnerstag, wurde beim Zollamt Berlin-Tegel um Erteilung eines Steuerbescheides von Amts wegen nachgesucht - kurz nach der Spiegel-Nachfrage, wie das Magazin berichtete.