Das Land habe die Bedingungen für finanzielle Hilfen anderer Staaten immer wieder nicht eingehalten, sagte Solms der "Südwest-Presse". "Das kann auf Dauer nicht zugelassen werden". "Auch andere Staaten kämen in die Versuchung, so zu verfahren und auf Kosten der stabilen Länder eine unverantwortliche Ausgabenpolitik zu betreiben."
Solms sagte, ein Austritt aus der Eurozone sei auch für Griechenland von Vorteil. "Das Land hätte wieder eine nationale Währung und könnte sein Wirtschaftssystem anpassen, auf Leistungsfähigkeit achten und allmählich das gesamte Finanzsystem stabilisieren", sagte er. Die Abwertung einer neuen Drachme steigere die Wettbewerbsfähigkeit der griechischen Wirtschaft.
Hermann Otto Solms widersprach damit dem Plädoyer Bundeskanzlerin Merkels für den Verbleib Griechenlands in der Eurozone. Auch der frühere Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hatte sich gegen einen Ausschluss Griechenlands aus der Euro-Zone ausgesprochen. Griechenland müsse unter dem Rettungsschirm bleiben, sagte Steinbrück.
Bei einer Probe-Abstimmung über den Euro-Rettungsschirm im Bundestag hatte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montagabend keine Koalitionsmehrheit zusammen bekommen. dapd