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"Solidarität statt Hetze": #Unteilbar: Mehr als 240.000 Menschen demonstrieren in Berlin

"Solidarität statt Hetze"

#Unteilbar: Mehr als 240.000 Menschen demonstrieren in Berlin

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    Der Zug der Demonstration gegen Rassismus und Rechtsruck mit dem Motto #Unteilbar zieht vor dem Brandenburger Tor auf der Straße des 17. Juni Richtung Siegessäule.
    Der Zug der Demonstration gegen Rassismus und Rechtsruck mit dem Motto #Unteilbar zieht vor dem Brandenburger Tor auf der Straße des 17. Juni Richtung Siegessäule. Foto: Christoph Soeder, dpa

    Ein deutliches Zeichen gegen Hass und Ausgrenzung: Mehr als 240.000 Menschen haben nach Veranstalterangaben in Berlin für eine offene und solidarische Gesellschaft demonstriert. "Wir stehen hier heute gemeinsam gegen

    Veranstalter von #Unteilbar korrigieren Teilnehmerzahl nach oben

    Zunächst hatten die Veranstalter mitgeteilt, dass sich mindestens 150.000 Menschen an der Demonstration beteiligt hätten, im Vorfeld erwartet worden waren 40.000. Die Polizei wollte dazu keine näheren Angaben machen und sprach von "einigen Zehntausend" Demonstranten.

    Bei der Zählung habe man die Quadratmeterzahl der Strecke zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule zugrunde gelegt und dabei zwei bis drei Menschen pro Quadratmeter angenommen, erläuterte Felix Müller von den Initiatoren des Protestmarsches. Dazu sei die Zahl der übrigen Teilnehmer außerhalb dieses Abschnitts geschätzt worden. Die gesamte Strecke der Demonstration vom Alexanderplatz bis zur Siegessäule beträgt rund sechs Kilometer.

    #Unteilbar: Großdemo in Berlin verlief bisher ohne Zwischenfälle

    #Unteilbar ist ein Bündnis aus Tausenden Vereinen, Verbänden und Organisationen. "Wir appellieren hier heute gar nicht so sehr an die Politik, sondern wir appellieren hier heute an die Zivilgesellschaft", sagte Bündnissprecherin Theresa Hartmann der Nachrichtenagentur AFP. "Die Leute müssen merken: Wir müssen selbst etwas bewegen, damit sich etwas ändert."

    "Sagt es laut, sagt es klar, wir sind alle unteilbar", skandierte die Menschenmenge bei der Demonstration. Auf Plakaten war etwa zu lesen "Seenotrettung ist kein Verbrechen", auch an die Opfer der rassistisch motivierten NSU-Morde erinnerten Teilnehmer mit Bannern. Mancherorts wirkte die Veranstaltung aber auch wie eine große Party: Technomusik tönte aus Boxen, mit Glitzer beschmierte Menschen tanzten und tranken Bier. Zu Zwischenfällen sei es nicht gekommen, sagte ein Polizeisprecher am frühen Abend. Bislang sei die Kundgebung störungsfrei verlaufen.

    Linken-Chefin Kipping und Grünen-Fraktionschef Hofreiter kamen zur Demo

    #Unteilbar schlossen sich etliche kirchliche Organisationen, Wohlfahrtsverbände, Gewerkschaften und Parteien an. Die Demonstration war dementsprechend bunt: Hilfsorganisationen wie Brot für die Welt und Amnesty International waren vertreten; aber auch Parteien wie die Linke, die Grünen und die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands sowie feministische und von Migranten organisierte Gruppen.

    Linken-Chefin Katja Kipping sagte AFP, sie sei wegen des "extremen Rechtsrucks" zu der Veranstaltung gekommen. "Es ist ein unglaublich ermutigendes Signal, was von dieser Demonstration ausgeht und das Signal heißt: Die Kämpfe um soziale Gerechtigkeit und die

    Auch Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter kam zur Kundgebung. "Ich bin hier, um ein klares Zeichen zu setzen, dass sowohl die sozialen Rechte als auch die Rechte unserer Lebensgrundlagen unteilbar sind", sagte er AFP.

    Zuvor hatte unter anderem auch SPD-Chefin Andrea Nahles zur Teilnahme aufgerufen. "Wir müssen Gesicht zeigen für eine solidarische Gesellschaft, für unseren Sozialstaat, für ein friedliches und respektvolles Miteinander", erklärte sie am Samstag.

    Auch ihr Parteikollege und Bundesaußenminister Heiko Maas brachte seine Unterstützung zum Ausdruck. Es sei "ein großartiges Signal, dass so viele auf die Straße gehen und klare Haltung zeigen", sagte er den Zeitungen derFunke Mediengruppe (Samstagsausgaben). Eine gesellschaftliche Vielfalt bei Herkunft, Hautfarben, Religionen und Lebensstil sei eine Bereicherung, keine Bedrohung.

    #Unteilbar: Prominente wie Jan Böhmermann unterstützen die Kundgebung

    Viele Teilnehmer hatten Transparente, Plakate und Luftballons dabei. Unter anderem war zu lesen "Nein zur Hetze gegen Muslime" und "Rassismus ist keine Alternative". Ein riesiges Transparent trug die Aufschrift "Solidarität mit den Opfern rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt". Etliche Organisationen und Parteien waren mit eigenen Wagen vertreten, so das gesellschaftliche Bündnis Attac, die Grünen und die Linke.

    Auch zahlreiche Künstler, Wissenschaftler und Intellektuelle unterstützen #Unteilbar. Darunter sind Prominente wie der Schauspieler Benno Fürmann, der Fernsehmoderator Jan Böhmermann und die Band Die Ärzte. Bei der Abschlusskundgebung wollten auch Liedermacher Konstantin Wecker sowie Herbert Grönemeyer auftreten.

    Auch in Frankfurt am Main fand am Samstag eine Demonstration gegen Rassismus und Diskriminierung statt. Dort beteiligten sich nach Polizeiangaben etwa 3500 Menschen. (afp)

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