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Sicherheit: Neues High-Tech-Handy für die Kanzlerin

Sicherheit

Neues High-Tech-Handy für die Kanzlerin

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    Jeder hat eines und selbst die Kanzlerin nutzt es: das Handy.
    Jeder hat eines und selbst die Kanzlerin nutzt es: das Handy. Foto: dpa

    Kanzlerin Angela Merkel darf sich ein neues Handy aussuchen. Sie und andere hochrangige Regierungsmitarbeiter haben die Auswahl zwischen einem Samsung Galaxy- und einem Blackberry-Modell. Nicht etwa weil ihr Altes verloren oder kaputt ging - Sie bekommen eines mit einer neuen Sicherheits-Technik. Die Telekom-Tochter T-Systems und das Düsseldorfer Unternehmen Secusmart haben Telefone entwickelt, mit denen die Kanzlerin sicher telefonieren, surfen und simsen kann. Aber warum? Und was kann die neue Technik?

    "Tiefer ins Betriebssystem des Handys"

    Bei der Neuerung handelt es sich nicht um die Verbesserung einer Handy-Software, "wir gehen viel tiefer ins Betriebssystem des Handys", sagt Telekom-Pressesprecher Rainer Knirsch. Dank einer Anzahl neuer Verschlüsselungstechnologien, ist es dem Unternehmen gelungen, ein neues "Simko"-Gerät (Sichere Mobile Kommunikation) zu entwickeln.  Aber das Gerät kann mehr: Bei "Simko2" wurden alle Anwendungen vom normalen Handy gelöscht, die nicht sehr sicher waren. "Bei der nächsten Stufe - also Simko3 - ist es nun gelungen, praktisch zwei Handys in eines zu packen. Eines für den Privat-Gebrauch und ein Hochsicherheitshandy. Privates wird von dienstlichen Mails, Konakten und Terminen abgeschirmt", sagt Knirsch. So können sie auch die bislang aus Sicherheitsgründen gesperrten Anwendungen wie Facebook oder Twitter auf dem Smartphone nutzen.

    Eine Art Schutzschild gegen Hacker

    Der Telekommitarbeiter erklärt das am Beispiel Appstore: "Es gibt Applikationen, die weniger sicher sind als andere und Daten des Nutzers verwenden, ohne dass er es weiß. Diese werden beim neuen System nicht angezeigt." Das neue Handy hat eine Art Schutzschild gegen Hacker. Durch eine spezielle Karte, die sogenannte Secusmart Security Card, werden Telefonie, Textnachrichten, gespeicherte Informationen sowie das Surfen im Netz sicher verschlüsselt. Nun können Regierungsmitglieder Dokumente mit der Geheimhaltungsstufe "Verschlusssache - nur für den Dienstgebrauch" versenden.

    Rund 1700 Euro wird ein Gerät kosten, verriet Knirsch. Die Kosten können aber je nach bestehender "Netzwerk-Infrastruktur" variieren. "Es kommt darauf an, wie gut ein Unternehmen sicherheitstechnisch bislang aufgestellt ist."

    Sicherheit: Tipps fürs eigene Handy

    Update: Der Telekom-Experte Rainer Knirsch rät, immer das neueste Update der Software auf sein Handy zu spielen. "das sollte innerhalb der nächsten drei Tage passieren, wenn der Anbieter eine Aktualisierung gemeldet hat."

    Ausschalten: Wichtig ist auch, das Gerät ab und zu auszuschalten und es nicht immer im Stand-By-Modus zu lassen.

    Sichere Hotspots: Wer in einem Café W-Lan benutzen möchte, sollte sich laut Knirsch erst vergewissern, ob der Hotspot auch sicher ist. Zum einen muss es durch ein Passwort geschützt sein, zum anderen sollte dieser Schlüssel sicher sein. "Online-Bankgeschäfte lieber von zu Hause aus erledigen."

    "Gerade Android-Nutzer müssen vorsichtig sein"

    Nach Angaben des Telekom-Sprechers nehmen Hacker-Angriffe auf Handys immer mehr zu. "Gerade die Android-Nutzer müssen vorsichtig sein. Die Software ist ein offenes System mit offenem Code, auf das Hacker leichter zugreifen können. Bei einem Apple-Handy ist der Aufwand für einen Betrüger viel größer."

    Das neue Schutzschild für Handys ist vor allem für den gewerblichen Gebrauch in Unternehmen gedacht. Auch ein Laie kann sein Telefon umrüsten, sagt Knirsch. Dafür gebe es spezielle Sicherheitspakete, die zum monatlichen Anschluss hinzugebucht werden können.

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