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Sexismus-Vorwurf: Scheuer verteidigt umstrittene Fahrradhelm-Kampagne

Sexismus-Vorwurf

Scheuer verteidigt umstrittene Fahrradhelm-Kampagne

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    Mit Plakaten wie diesen ist Andreas Scheuer in die Kritik geraten. Er findet die Aufregung um die Kampagne jedoch positiv.
    Mit Plakaten wie diesen ist Andreas Scheuer in die Kritik geraten. Er findet die Aufregung um die Kampagne jedoch positiv. Foto: Rankin/Runter vom Gas, dpa

    Eine Kampagne des Verkehrsministeriums hat für heftige Kritik gesorgt. Mit leicht bekleideteden Models sollen vor allem junge Menschen davon überzeugt werden, beim Fahrradfahren einen Helm zu tragen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) steht trotz Kritik hinter der Fahrradhelm-

    Heftige Kritik kam unter anderem vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). "Viele Menschen ärgern sich über so eine Kampagne, viele Menschen fühlen sich überhaupt nicht ernst genommen", sagte

    Andreas Scheuer sieht umstrittene Fahrradhelm-Kampagne positiv

    Scheuer sieht die Aufregung über die Kampagne positiv. Er freue sich, dass sie von Werbeprofis gut aufgenommen und als mutig bezeichnet werde, sagte der CSU-Politiker am Rande einer gemeinsamen Sitzung der Spitzen von CDU und CSU zum Europawahlprogramm der Union in Berlin. "Da ist das Ziel nämlich schon erreicht, wenn über eine Kampagne diskutiert wird." Es tue ihm leid, wenn sich jemand von der Kampagne verletzt fühle. Auf Twitter schrieb Scheuer: "Das gab es noch nie: In ganz Europa wird jetzt über Fahrradhelme diskutiert. Klar ist: Nur 8 Prozent der jungen Radfahrer tragen Helm. Klar ist auch: Helme schützen vor schweren Kopfverletzungen und retten Leben."

    Das Verkehrsministerium will mit der Kampagne, die auch Videos umfasst, vor allem junge Menschen zum Tragen eines Helms animieren. Sie trägt den Titel: "Looks like shit. But saves my life." - auf deutsch: "Sieht scheiße aus. Aber rettet mein Leben." Dabei ist unter anderem "Germany's Next Topmodel"-Kandidatin Alicija. In den sozialen Netzwerken gab es neben Verständnis viele ironische Kommentare, manche User bewerteten die Aktion als "peinlich" oder "sexistisch".

    Umstrittene Kampagne soll "aufrütteln und polarisieren"

    Radfahrer und ihre Verbände fordern seit langem etwa mehr Tempo-30-Zonen, Abbiegeassistenten für Lastwagen und besser geschützte Radwege für mehr Verkehrssicherheit.

    Die Plakataktion soll am Dienstag starten. Die Kampagne wird vom Verkehrsministerium und vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) unterstützt und kostet den Angaben zufolge 400.000 Euro. Eine Sprecherin des Ministeriums sagte, man wolle mit der Kampagne "aufrütteln und polarisieren". (dpa)

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