#aufschrei-Frauen üben Kritik an Joachim Gauck: "Wir erwarten von einem Bundespräsidenten, dass er reflektiert zu gesellschaftlichen Debatten Position bezieht und sich umfassend mit ihnen auseinandersetzt", hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief an das Staatsoberhaupt.
"Tugendfuror": #aufschrei-Frauen kritisieren Joachim Gauck
Gauck lasse in seinen Äußerungen vor allem Feingefühl und Respekt gegenüber all den Frauen vermissen, "die sexistische Erfahrungen gemacht haben", hieß es in dem Schreiben. Gauck hatte in der jüngsten Ausgabe des Hamburger Nachrichtenmagazins "Spiegel" mit Blick auf die jüngste Sexismus-Debatte um FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle gesagt: "Wenn so ein Tugendfuror herrscht, bin ich weniger moralisch, als man es von mir als ehemaligem Pfarrer vielleicht erwarten würde."
Sexismus-Debatte angestoßen
Es gebe in der Frauenfrage zwar noch einiges zu tun, sagte Gauck. "Aber eine besonders gravierende, flächendeckende Fehlhaltung von Männern gegenüber Frauen kann ich hierzulande nicht erkennen."
Angestoßen worden war die Sexismus-Debatte durch Vorwürfe einer "Stern"-Reporterin gegen Brüderle. Wizorek hatte daraufhin die Internet-Initiative "Aufschrei" gestartet, die sich kritisch mit dem Sexismus auseinandersetzt. (afp, AZ)