Sevim Dagdelen, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion „Die Linke" und Vorsitzende der deutsch-türkischen Parlamentariergruppe, übt scharfe Kritik an Mesut Özils Begründung für seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. „Es ist ein Schlag ins Gesicht der unzähligen politisch Verfolgten in der Türkei, wenn die beschworene Verpflichtung gegenüber der Herkunft der Eltern nicht einmal jetzt dazu führt, dass Özil auch nur ein Wort über die Inhaftierung von deutschen Staatsbürgern als politische Geiseln oder die Verfolgung kritischer Journalisten verliert“, sagte Dagdelen unserer Redaktion. „Das ist kein Ruhmesblatt für einen Spieler der deutschen Nationalmannschaft, der Vorbildfunktion hat und für Fair Play stehen sollte, nicht nur auf dem Rasen.“
Dagdelen: Özil verspielt seine eigene Glaubwürdigkeit
Zwar sei seine Kritik an DFB-Präsident Reinhard Grindel und Teammanager Oliver Bierhoff berechtigt, doch Özil verspiele seine eigene Glaubwürdigkeit, „wenn er sich mit Erdogan gemein macht, der dabei ist, in der Türkei einen islamistischen und ultranationalistischen Unterdrückungsstaat zu etablieren, der Kurden, Aleviten und andere Minderheiten diskriminiert“.
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