Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Seenotrettung: Rettungsschiff "Aquarius" - Deutschland nimmt bis zu 50 Flüchtlinge auf

Seenotrettung

Rettungsschiff "Aquarius" - Deutschland nimmt bis zu 50 Flüchtlinge auf

    • |
    Ein von SOS MEDITERRANEE zur Verfügung gestelltes Bild zeigt Migranten an Bord des Rettungsschiffes "Aquarius".
    Ein von SOS MEDITERRANEE zur Verfügung gestelltes Bild zeigt Migranten an Bord des Rettungsschiffes "Aquarius". Foto: Guglielmo Mangiapane/SOS MEDITERRANEE/dpa

    Deutschland nimmt bis zu 50 Migranten vom Rettungsschiff "Aquarius" auf. Das habe Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) "aus Gründen der Humanität" entschieden, teilte sein Ministerium am Dienstag in Berlin mit. "

    Das Rettungsschiff der Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen musste mehrere Tage auf See ausharren, bevor Malta sich bereit erklärte, es einlaufen zu lassen. Die vor der libyschen Küste geretteten 141 Migranten sollen nach Angaben der maltesischen Regierung auf Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Portugal und Spanien aufgeteilt werden.

    "Der zukünftige Umgang mit aus Seenot geretteten Migranten bedarf allerdings einer baldigen europäischen Lösung und der solidarischen Beteiligung aller Mitgliedsstaaten", sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Die italienische Regierung aus fremdenfeindlicher Lega und Fünf-Sterne-Partei verwehrt zivilen Rettungsschiffen die Einfahrt in die Häfen des Landes.

    Nach Angaben Maltas könnten insgesamt sogar gut 200 Flüchtlinge auf Deutschland und die vier weiteren Aufnahmeländer verteilt werden. Dazu gehörten auch 60 Menschen, die die maltesische Küstenwache am Montag gerettet habe, erklärte die Regierung in La Valletta.

    Der Koordinator von Ärzte ohne Grenzen an Bord der "Aquarius", Aloys Vimard, sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Flüchtlinge seien "erschöpft, gezeichnet von ihrer Reise und ihrem Aufenthalt in Libyen".

    Von den 141 Menschen an Bord sind nach Vimards Angaben rund die Hälfte Minderjährige und mehr als ein Drittel Frauen. Die meisten stammen aus Somalia und Eritrea. Sie waren am Freitag von der "Aquarius" aus dem Mittelmeer gerettet worden, seitdem suchte das Schiff einen Hafen.

    Odyssee: So fuhr die "Aquarius" durchs Mittelmeer

    Mehrere europäische Regionen und Städte hatten zwischenzeitlich angeboten, die "Aquarius" in ihren Häfen anlegen zu lassen - darunter Korsika, Katalonien sowie der französische Mittelmeerhafen Sète.

    Frankreich äußerte am Rande der Verhandlungen Bedauern über die "sehr harte politische Haltung" Italiens. Die neue rechts-populistische Regierung verweigerte wie schon im Juni ein Anlegen der "Aquarius" und die Aufnahme von Menschen.

    Im Juni hatte sich schließlich die neue spanische Regierung bereit erklärt, die "Aquarius" nach einwöchiger Odyssee im Mittelmeer aufzunehmen. Die mehr als 600 Flüchtlinge an Bord gingen im Hafen von Valencia von Land.

    Unterdessen kündigte Gibraltar an, die "Aquarius" dürfe nicht mehr unter der Flagge des britischen Gebiets fahren. Zur Begründung hieß es, das Schiff sei in (afp/dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden