Der festgenommene 39-jährige Usbeke hat den mutmaßlichen Terroranschlag in Stockholm gestanden. Das sagte sein Anwalt am Dienstag bei der Verhandlung über einen Antrag auf Haftbefehl gegen den Mann.
Der Usbeke hatte am Freitag in Stockholm einen Lastwagen in einer großen Einkaufsstraße zunächst in eine Menschenmenge und dann in ein Kaufhaus gesteuert. Bei dem Anschlag waren vier Menschen - ein Engländer, eine Belgierin und zwei Schwedinnen ums Leben gekommen. 15 Menschen wurden verletzt.
Usbeke gesteht Anschlag in Schweden
Zu dem Haftprüfungstermin am Dienstag erschien der mutmaßliche Attentäter am Dienstagvormittag mit gesenktem Kopf, der unter einem Kapuzenpullover verborgen war. Ein Dolmetscher übersetzte dem Usbeken die Anhörung auf Russisch. Er selbst äußerte sich während des Gerichtstermins nicht selbst. Am Montag hatte er laut eines Gerichtsdokumentes verlangt, seinen Pflichtverteidiger durch einen Anwalt sunnitischen Glaubens zu ersetzen. Das Gericht lehnte dies ab.
Nach der Stellungnahme des Anwaltes entschied die Richterin nach einem Antrag der Staatsanwaltschaft, die Anhörung hinter verschlossenen Türen fortzusetzen. Grund seien vertrauliche Ermittlungsdetails, die bei der Anhörung zur Sprache kommen würden.
Nach einer Stunde durfte die Presse den Gerichtssaal wieder betreten. Die Richterin ordnete Untersuchungshaft an. Dem 39-Jährigen Usbeken droht eine lebenslange Haftstrafe.
Ein Asylantrag des Uskeben war abgelehnt worden
Der Mann, nach Berichten schwedischer Medien vierfacher Familienvater, hatte 2014 einen Antrag auf Aufenthaltsrecht in Schweden gestellt. Zwei Jahre später war dieser abgelehnt worden. Der Aufforderung, das Land zu verlassen, war der Mann aber nicht nachgekommen. Er tauchte stattdessen unter.
Der Polizei war er seit dem vergangenen Jahr bekannt. Nach Angaben der Ermittler hegt der Verdächtige Sympathien für extremistische Organisationen wie die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Anschlag in Stockholm: Weiterer Verdächtiger festgenommen
Die Polizei hatte am Sonntag eine weitere Person festgenommen. Diese werde aber nur in "geringerem Grad" verdächtigt. Angaben zu Alter und Geschlecht der Person machten die Ermittler deshalb nicht. dpa